Fitness-Influencerin Sophia Thiel spricht in den sozialen Medien über ihre Essstörung und macht ihren Fans Mut. 

YouTube/screenshot/Sophia Thiel

Sophia Thiel wehrt sich abermals gegen Bodyshaming-Kommentare

Sophia Thiel kämpft seit Jahren gegen Hass im Netz. Jetzt kontert sie abermals öffentlich gegen die Hater:innen.
Selma Tahirovic Selma Tahirovic

Jahrelang war Sophia Thiel die erfolgreichste Fitness-Influencerin Deutschlands. Wie "Der Westen" berichtet, hatte die junge Frau als Jugendliche mit Übergewicht zu kämpfen und schaffte es, mit Bodybuilding 25 Kilo abzunehmen. Ihre Sportkurse und Ernährungstipps wurden auf Social Media zum Hit.

Mehr als 1,3 Millionen Menschen folgen der 26-Jährigen auf Instagram, doch 2019 gab ihr Körper dem Arbeitsdruck und den ständigen Workouts sowie Diäten nach und Thiel nahm sich eine Pause. 

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Im April 2019 hatte sich die YouTuberin für fast zwei Jahre lang eine Auszeit von den sozialen Medien genommen. So wollte sie vor allem mit dem Karrieredruck als Fitness-Influencerin umgehen. Im April 2021 erklärte Sophia Thiel in einem Video, dass sie unter der Essstörung Bulimie leidet. Sie gab zudem auch öffentlich zu, dass sie sich professionelle Hilfe geholt hat.

Die 26-Jährige erklärte, dass sie eingesehen hat, dass sie mehr auf ihren Körper hören muss und sich dieser auch verändert hat. Letzteres bemängelten auch einige Hater:innen im Netz: Thiel wurde zum Opfer von Bodyshaming.

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Hasskommentare unter Insta-Posting

In einem Instagram-Posting bewarb Thiel ein neues Sportprogramm. Zu ihrem Trainingsplan "Healthy Inside Out" schrieb die Influencerin: "Ich freu mich schon sehr auf euch – lasst uns gemeinsam die stärkste Version aus uns selbst machen! Innerlich, sowie äußerlich!"

Während unzählige UserInnen von Thiels Angebot begeistert waren, fanden sich auch immer mehr Hasskommentare unter dem Beitrag, die vor allem den Körper der 26-Jährigen kritisierten. "Heuchlerisch, Übergewicht als healthy inside out zu deklarieren. Hauptsache es verkauft sich gut", schrieb ein:e User:in.

Ein:e weitere:r Nutzer:in kommentierte, dass Thiel immer "kräftiger" werde. "Dir fehlt dein ehemaliger Trainer und Ernährungsberater", hieß es im Kommentar weiter. "Inwiefern ist denn die Fettmasse gesund? Das leuchtet mir nicht ein und ich würde mich über Erläuterungen freuen" schrieb ein:e andere:r User:in.

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Sophia Thiel wehrt sich gegen Bodyshaming

Wie "vip.de" berichtet, platzte daraufhin Thiel in der Instagram-Story der Kragen. Sie reagierte auf das Bodyshaming: "Es gibt genügend junge Mädchen, die sich solche Kommentare so zu Herzen nehmen und die dann in ein destruktives Essverhalten reinrutschen", erklärte die ehemalige Bodybuilderin.

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Es war nicht das erste Mal, dass die 26-Jährige mit Kritik und Hate im Netz zu kämpfen hatte: "Sobald ich wieder zugenommen habe oder sobald das Sixpack nur ein bisschen weicher war, kamen sofort die Kommentare. Das war damals mein persönliches Kryptonit", erklärte Thiel am 5. Jänner 2021 in dem Podcast "Stahl aber herzlich – der Psychotherapie-Podcast mit Stefanie Stahl“.

Hasskommentare nehmen kein Ende

Seither hat sich an dem Verhalten ihrer Community leider wenig geändert. Gemeinsam mit ihrer Freundin Cathy Hummels nahm sie erst vor wenigen Monaten ein Video auf, in dem sie sich gegen negative Kommentare wehrten. Nun erstellte Thiel ein Reel, wo sie zu einem Song namens "Schmetterling" lippensynchron singt und gleichzeitig einblendet, mit welchen negativen Zeilen sie sich täglich herumschlagen muss.

Nutzer:innen schreiben ihr Dinge wie: "Fee mit Pummelarm", "Erst die Figur ruiniert und dann das Gesicht." oder "Oh, sieht sie schlimm aus". In der Caption erwähnt Thiel nur, dass der Hass gestoppt werden solle und das Sprichwort "Haters gonna hate". Bleibt nur zu hoffen, dass der Tenor ihrer Follower:innen sich rund um Bodyshaming endlich ändert.

Professionelle Hilfe

Wer unter einer Essstörung leidet, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits ein einzelnes Gespräch. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich rund um die Uhr kostenlos unter der Rufnummer 142 an die Telefonseelsorge wenden. Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt ÄrztInnen, Beratungsstellen oder Kliniken.

Weitere Hilfsangebote findest du auch hier:

Notfallpsychologischer Dienst Österreich
Hotline sowhat
Psychologische Studienberatung
Intakt