Als weitere Höhepunkte kündigte Tartu-2024-Programmdirektorin Kati Torp das Sauna-Debattenfestival "Naked Truth" oder ein Theaterstück über den riesigen Geldwäsche-Skandal um die Danske Bank in Estland an. Auch die deutsche Vergangenheit der einst auch als Dorpat bekannten Hansestadt spielt eine Rolle: Mit der deutschbaltischen Abteilung des Ostpreußischen Landesmuseums in Lüneburg werde im Oktober ein Lichterfestival in einem alten Gutshaus veranstaltet. Die Gegenwart steht bei dem Projekt "Kaleidoscape of Emotions" im Mittelpunkt, mit dem die Eindrücke und Gefühle von in Tartu lebenden ukrainischen Kriegsflüchtlinge künstlerisch zum Ausdruck gebracht werden sollen.
Die Kulturhauptstadt Europas werde Tartu und der Region Südestland neue Impulse und Selbstbewusstsein bringen, sagte Tartu-2024-Direktor Kuldar Leis. Er hofft für das kommende Jahr auf eine Million Besuche aus Estland und dem Ausland in der knapp 100.000 Einwohner zählenden Universitätsstadt, die als geistiges Zentrum des an Russland grenzenden Baltenstaats im Nordosten Europas gilt.
Bürgermeister Urmas Klaas bezeichnete den für "europäische Werte" stehenden Titel Europas Kulturhauptstadt als "große Ehre". "Ich bin davon überzeugt, dass er uns stärker und sichtbarer machen wird in Europa", sagte er und fügte mit Blick auf das Motto und Russlands Krieg in der Ukraine hinzu. "Wir brauchen diese Werte heute, um stärker zu sein und unsere Demokratie zu schützen. Hier in Europa."
(S E R V I C E - https://tartu2024.ee/)