Unwetter erzwang Abbruch eines Festivals in der Slowakei

Auch James Blake hätte auftreten sollen
Ein Open-Air-Festival im slowakischen Trencin ist vorzeitig beendet worden, nachdem ein Unwetter das Gelände verwüstet hatte und mehrere Besucher verletzt worden waren. Die Inspektion aller Einrichtungen könne nicht in weniger als 24 Stunden abgeschlossen werden, dies mache eine Fortsetzung des Programms unmöglich, teilten die Veranstalter auf sozialen Medien am Samstag mit. Im Laufe des Tages leerte sich das Festivalgelände allmählich, wie das Portal Aktuality.sk berichtete.

Das Festival "Pohoda" (Gemütlichkeit oder Behaglichkeit) auf dem Flughafengelände von Trencin sollte eigentlich von Donnerstag bis Samstagabend gehen. Die Veranstaltung, bei der unter anderem James Blake, Morcheeba, die Black Pumas und der slowakische Sänger Richard Müller auftreten sollen, war für bis zu 30.000 Besucher ausgelegt.

Am Freitagabend war bei einem Gewitter mit starken Windböen ein großes Zelt eingestürzt. Nach Angaben von Aktuality.sk befanden sich zu diesem Zeitpunkt mehrere Hundert Besucher in dem Zelt. Rettungsteams suchten mit Spürhunden und Wärmekameras nach den Menschen unter der Zeltplane.

Nach Angaben der Rettungsdienste wurden 15 Teilnehmer verletzt, 14 von ihnen mussten in den umliegenden Krankenhäusern behandelt werden. Auch kleinere Zelte von Besuchern und Stände mit Essen und Trinken wurden verwüstet. Teilweise musste auf dem Gelände der Strom abgeschaltet werden.

Nach Berichten slowakischer Medien ermittelt inzwischen die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der allgemeinen Gefährdung. Der slowakische Innenminister Matus Sutaj Estok sagte, es sei richtig, dass die Veranstalter das Festival vorzeitig abgebrochen hätten. Allerdings stelle sich die Frage, ob die Entscheidung nicht früher hätte getroffen werden sollen.

Auch andernorts richteten Stürme und Gewitter im Süden und Westen der Slowakei schwere Schäden an. Im Westen des Landes waren nach Angaben des Portals sme.sk zeitweise 135.000 Haushalte ohne Strom, weil die Leitungen durch Blitze und umstürzende Bäume beschädigt worden waren. Im Süden waren vor allem die Eisenbahnverbindungen betroffen. Eurocity-Züge nach Budapest und Prag mussten umgeleitet werden.

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