So verabschiedet sich die Politik von Richard Lugner

Van der Bellen und Lugner auf dem Opernball
Die Nachricht vom Tod des Bau- und Society-Löwen Richard Lugner hat am Montag innerhalb kurzer Zeit zahlreiche Reaktionen ausgelöst.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen etwa nannte Lugner via X (vormals Twitter) "ein Wiener Original, das fehlen wird". Und: "Richard Lugner war eine Persönlichkeit mit großem Unternehmergeist, umtriebig und lebensfroh bis zuletzt, genauso schillernd wie seine international bekannten Logengäste, mit denen er den Wiener Opernball besuchte."

"Richard Lugner blieb sich unbekümmert treu in seiner Vorstellung vom guten Leben", schrieb der Bundespräsident. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sagte via X: "Richard Lugner war ein erfolgreicher Unternehmer und eine schillernde Persönlichkeit. Ein österreichisches Original, das sich nie verbogen hat. Er ruhe in Frieden!"

Kickl: "Ein Stück Wiener Kulturgeschichte"

FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl und der dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer reagierten mit tiefem Bedauern auf die Nachricht vom Tod Richard Lugners. "Richard Lugner war nicht nur ein herausragender Unternehmer und eine schillernde Persönlichkeit, sondern vor allem ein Mensch mit einem großen Herzen. Sein Engagement, seine Energie und sein unerschütterlicher Glaube an das Gute im Menschen hat viele Menschen erreicht", sagte Hofer. 

Kickl bezeichnete Lugner als "unverwechselbares Original, ein Stück Wiener Kulturgeschichte. Er ist wahrscheinlich eine der wenigen schillernden Figuren, denen es auch gelungen ist, die Berichterstattung über Jahrzehnte zu prägen. Meine Anteilnahme gilt in diesen Stunden der Familie und den Angehörigen".

NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger betonte via X: "Mit Richard Lugner geht eine Ära zu Ende. Ein leidenschaftlicher Unternehmer, politischer Kopf, schillernde Persönlichkeit und unglaublicher Entertainer ist nicht mehr. Das ist sehr traurig. Mein herzliches Beileid seiner Familie."

Handschlag-Qualität

Der Österreichische Handelsverband reagierte mit großer Trauer und sprach Lugner "tiefen Respekt" aus: "Richard Lugner hat mit seiner visionären Kraft und seinem Mut neue Maßstäbe gesetzt und viele inspiriert - als Händler und als Shoppingcenterbetreiber im Herzen der Stadt Wien. 

Besonders berührt hat mich seine immerwährende Handschlagqualität. Sein Erbe wird der Branche erhalten bleiben", betonte Stephan Mayer-Heinisch, Präsident des freien, überparteilichen Handelsverbands. Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands, ergänzte: "Richard Lugner ist durch sein herausragendes unternehmerisches Schaffen zu einer Ikone des österreichischen Handels geworden, die viele Arbeitsplätze im Land geschaffen hat."

Ludwig bestürzt

Der Tod des Baumeisters rief auch zahlreiche Reaktionen von Wiener Kommunalpolitikern hervor: Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zeigte sich über die Todesnachricht bestürzt. "Richard Lugner war ein erfolgreicher Baumeister und Unternehmer, der eine erfolgreiche Baufirma und mit der Lugner City eine Shopping-Institution in der Stadt geschaffen hat. Mit dem Bau der ersten Moschee in Wien, die mit einem 32 Meter hohen Minarett in Floridsdorf steht, ist Richard Lugner 1979 erstmals bekannt geworden. Anerkennung brachte ihm auch die Sanierung des Wiener Stadttempels der jüdischen Kultusgemeinde. Und mit der Eröffnung der Lugner-City 1990 am Gürtel hat dann wohl die ganze Bevölkerung Wiens und darüber hinaus den Namen Lugner gekannt. Als 'Seitenblicke-Mensch' war er ein hochprofessioneller Entertainer, der die Öffentlichkeit nicht gescheut hat und in zahlreichen TV-Formaten aufgetreten ist." Mit Lugner "ist ein Wiener Original von uns gegangen".

Tief betroffen zeigte sich der Landesparteiobmann der FPÖ Wien, Dominik Nepp: "Richard Lugner war der Wiener der Herzen. Er hat dieser Stadt sowohl wirtschaftlich als auch menschlich enorm viel gegeben. Es war immer ein außerordentliches Vergnügen, mit ihm persönliche und politische Gespräche zu führen. Richard Lugner war ein Mensch, der sich kein Blatt vor den Mund genommen hat und der für seine Ideale in allen Lebenslagen mit vollem Einsatz gekämpft hat. Er wird uns und dieser Stadt enorm fehlen."

Der Chef der Wiener ÖVP, Karl Mahrer, drückte sein tiefes Bedauern aus: Lugner habe "in besonderer Weise das Bild unserer Stadt durch seine unternehmerische Vision und seinen außergewöhnlichen Tatendrang geprägt". Mahrer weiter: "Richard Lugner setzte bedeutende Impulse für die Bauwirtschaft und die Entwicklung des Handels in Wien. Neben seinen unvergleichbaren Society-Aktivitäten und dem Versuch politischer Initiativen bleibt er mir vor allem in seiner Menschlichkeit persönlich besonders in Erinnerung. Er wird Wien sehr fehlen."

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