"Wow! Nachricht aus dem All" - Für junge Weltraum-Fans
Ausgangspunkt des Films ist ein Schrottplatz, quasi das Gegenstück zur hoch technisierten Welt der Profiastronomen. Dort lebt der elf Jahre alte Dino (Felix Nölle) und versucht, sich aus all den alten Dingen ein Weltraumteleskop zu bauen. Unterstützung erhält er von der gleichaltrigen Billie (Ava-Elizabeth Awe), die wie ihre Mutter eines Tages Astronautin werden will. Zusammen gelingt es den Kindern tatsächlich, Signale von Außerirdischen zu empfangen. Sie schreiben an die ESA - und werden zum südamerikanischen Weltraumbahnhof in Guyana eingeladen.
Dort mischen die beiden eine Pressekonferenz zum bevorstehenden, eigentlich unbemannten Raketenstart auf. Sie spielen ihre Aufnahmen ab, doch die Erwachsenen wollen ihnen nicht glauben, dass diese von Außerirdischen stammen. Dabei arbeitet die Film-ESA im Verborgenen sehr wohl daran, diese Außerirdischen zu finden. Die beiden Kinder kommen den Geheimplänen auf die Schliche, und gelangen dann auch noch aus Versehen in die Rakete und damit in den Weltraum.
"Wow!" ist erst der zweite Kinofilm von Regisseur Felix Binder, der vorher vor allem Serien fürs Fernsehen drehte, etwa "Club der roten Bänder". Der Film wirkt ausgereift, die ganze Produktion aufwendig und durchdacht, außerdem ist die Story höchst unterhaltsam erzählt. Selbst die Komik stimmt. Als die Kinder im Film die internationale Raumstation ISS sehen, sagen sie: "Sieht aus wie ein Spielzeug", woraufhin ein Mitarbeiter im Kontrollzentrum meint: "Ist es auch, ein riesengroßes."
In den Drehvorbereitungen holten sich die Filmemacher immer wieder Ratschläge der ESA sowie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR, etwa als es um die Sprache von Raumfahrern ging, aber auch für den Setbau der ISS. "Sie halfen uns an den Stellen, an denen wir realistisch sein wollten, und drückten großzügig und sicherlich auch etwas amüsiert ein Auge an anderen Stellen zu, bei denen uns die Fantasie wichtiger war", meinte der Regisseur. So wurde etwa das Kontrollzentrum, das sich in Guyana befindet, in einem ehemaligen Einkaufszentrum in Berlin nachgebaut. Auch steuerte die ESA Videomaterial bei, etwa von der Raketenbasis.
Manchmal entsteht fast der Eindruck, die ESA habe sich einen PR-Film drehen lassen. Doch die Initiative, statt einer fiktiven lieber eine realistische Weltraumagentur zu nutzen, ging von den Filmemachern aus. Auch sei kein Geld geflossen, versicherte eine ESA-Sprecherin. Die ESA habe - neben der monatelangen Beratung - nur kleine Dinge an die Produktionsfirma gegeben, etwa ESA-Logos als Aufnäher für die Jacken und Pullis, Sticker, Broschüren und so weiter. Die Anfrage, mit einer echten Astronautin oder einem Astronauten drehen zu können, wurde aus "terminlichen Gründen" abgelehnt.
ESA-Chef Josef Aschbacher hatte den Film kurz vor Kinostart noch nicht gesehen, freute sich aber über die Werbung für die ESA. "Es macht Spaß, wenn die ESA in so einem Film präsent ist", sagte der Österreicher im dpa-Interview. "Man kennt ja sehr viele tolle Filme über den Weltraum, in denen überall das NASA-Logo zu sehen ist - und auch mit gutem Recht, denn die NASA macht ganz tolle Sachen. Aber das ESA-Logo zu sehen, ist schon auch gut."
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