Maike Karr
Der Orgasmus der Frau. Seit jeher ein Mysterium, über das man noch viel zu wenig weiß, da es bisher kaum erforscht wurde. Ein Team aus ForscherInnen der Karlsuniversität in Prag wollte das ändern und hat nun eine bedeutende Entdeckung gemacht: Es gibt drei verschiedene Orgasmus-Arten bei Frauen.
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Studie zum weiblichen Orgasmus
Dr. James Pfaus, der auch als "Vagina-Wissenschafter" bekannt ist, erforschte an der Karlsuniversität in Prag zusammen mit dem Vibrator-Produzenten "Lioness" den Höhepunkt der Frau. In der Studie sollten 54 Frauen mithilfe eines Bluetooth-Vibrators masturbieren. Über diesen eingeführten Vibrator ließ sich die Kraft der Beckenbodenkontraktionen über zwei Sensoren auf beiden Seiten, aber auch andere Daten wie Temperatur, Blutflussbeschleunigung und weitere Körperbewegungen messen.
Die Ergebnisse der Studie wurden in dem "Journal of Sexual Medicine" veröffentlicht. Diese bestätigen die Resultate einer Umfrage, die Lioness bereits 2017 mit 3.000 anonymen Probandinnen durchgeführt hat.
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Drei Orgasmen: Welle, Vulkan und Lawine
Das Forschungsteam fand heraus, dass sich die weiblichen Beckenbodenmuskeln auf unterschiedliche Weise zusammenziehen, und teilte die Ergebnisse in verschiedene Orgasmuskategorien ein: die Welle, der Vulkan und die Lawine.
- Bei der "Welle" kommen Frauen durch einen Wechsel an An- und Entspannung über die Beckenbodenmuskulatur zum Höhepunkt.
- Die "Lawine" zeichnet sich dadurch aus, dass im Beckenboden bereits eine hohe Anspannung herrscht und beim Orgasmus diese Anspannung abgebaut wird.
- Wenn bei einem Orgasmus zuerst eine geringe Anspannung im Beckenboden vorherrscht und es dann plötzlich zu einer Explosion kommt, spricht man vom "Vulkan".
Folgende Darstellung veranschaulicht die Prozesse der unterschiedlichen Orgasmen deutlich:
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"Welle" häufigste Orgasmusart
Bei der Studie wurde nicht nur festgestellt, welche weiblichen Orgasmen es gibt, sondern auch, wie häufig diese vertreten sind:
- 11 Frauen erlebten den "Vulkan"-Orgasmus. Mit rund einem Fünftel kommt er damit am seltensten vor.
- 17 Probandinnen erfuhren den "Lawinen"-Orgasmus, also rund einem Drittel der Teilnehmerinnen.
- Bei 26 Frauen kam es zum "Wellen"-Orgasmus. Das sind circa die Hälfte der Probandinnen.
Eine weitere Erkenntnis der Studie ist, dass nicht zwischen den Orgasmen gewechselt werden kann. Das heißt, dass eine Frau mit großer Wahrscheinlichkeit nur einen der drei Höhepunkte erlebt. Es konnte aber nicht festgestellt werden, ob das unmöglich ist oder nur weniger häufig vorkommt.