Keine Lust auf Sex? Vielleicht liegt es an deinem Partner, den du bemuttern musst!

Pexels @ Andrea Piacquadio

"Manchild": Frauen haben weniger Lust, wenn sie Partner bemuttern müssen

Wenn du keine Lust auf Sex in der Beziehung hast, liegt es womöglich nicht an dir. Eine Studie sucht erstmals die Schuld bei den männlichen Partnern.
Dario Bojic

Das Wort "Daddy" ist mittlerweile so sexualisiert, dass mich meine Kinder, sollten sie englische MuttersprachlerInnen werden, wahrscheinlich "bro" nennen müssen. Umgekehrt findet auch das Wort "Mami" immer mehr Verbreitung. Jedoch zeigt eine neue australisch-kanadische Studie, dass das "Bemuttern" eines Partners für weniger sexuelle Erregung bei Frauen in heterosexuellen Beziehungen sorgt. Was das genau bedeutet, erklären wir dir hier.

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Unselbstständige Partner sind nicht sexy

Die wissenschaftliche Untersuchung zeigt: Männer, die nicht in der Lage sind, für sich selbst zu sorgen, drücken die Libido bei Frauen. In einer Beziehung pendelt man sich üblicherweise nach einiger Zeit aufeinander ein. Die anfänglich heiße Liebe kühlt aus, der häufige Sex wird weniger. Was jedoch in sicher jedem zweiten Beziehungsratgeber steht, muss nicht sein. Wer sich um Libido (und anscheinend Abwasch und Wäsche) kümmert, darf sich weiterhin an sexueller Energie erfreuen.

Über 700 Frauen in heterosexuellen Beziehungen wurden im Rahmen der Studie befragt. Die Teilnehmerinnen teilen mit dem Partner einen Haushalt und Kinder. Bei der Frage nach der Anzahl der Kinder inkludierten viele Frauen ihre Männer. Die eindeutige Aussage der Evaluierungen: Wenn die Frau das Gefühl hat, ihr Partner wäre unselbstständig, vernachlässigt Haushalt und Kinder, sinkt bei ihr das Verlangen nach Sex mit dieser Person.

 

Nicht selten hören wir im Englischen das Wort "man-child", oder im Deutschen auch umgangssprachlich "großes Kind". Gemeint ist damit, meist aus der Sicht der weiblichen Partnerin, ein Partner, der sich wie ein Kind verhält. Verantwortung übernehmen, Haushaltsarbeit erledigen oder den gemeinsamen Nachwuchs betreuen: Alles Dinge, die scheinbar mehr Action im Schlafzimmer versprechen.

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Kein Problem der Frau?

Das Abstract der Studie wird mit folgenden Worten eröffnet: "Geringes sexuelles Verlangen bei Frauen wird in der Regel als ein Problem betrachtet, das bei den Frauen selbst zu suchen ist. Es gibt jedoch auch andere Möglichkeiten, darunter bekannte geschlechtsspezifische Ungleichheiten im Zusammenhang mit heteronormativen Geschlechterrollen."

Die Studie lässt ein neues Licht auf das Problem der Lustlosigkeit bei Frauen fallen. Ein Licht, dass die Schuld beim unreifen, ja unselbstständigen Partner sucht. Denn: Einen erwachsenen Mann, neben den Kindern, auch noch bemuttern zu müssen, lässt laut Studie sexuelle Gefühle schnell verfliegen.