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Was zur Hölle ist die "Post Nut Clarity"?

Hast du schon einmal von "Post Nut Clarity" gehört? Dieses Phänomen hat vor allem mit Orgasmen zu tun!
Selma Tahirovic Selma Tahirovic

Stell dir vor, du sitzt gerade vor deinem Laptop und startest eine lange Masturabations-Session zu Pornos. Du bist erregt und bereit, die Orgasmen deines Lebens zu genießen. Und dann ist es so weit, du kommst und blickst erneut auf den Bildschirm, nur um dich zu fragen: "Um Gottes Willen, was sehe ich mir da gerade an?"

Ein ähnliches Szenario könnte auch bei einem One Night Stand passieren: Du kommst mit deinem Aufriss nach Hause, legst los mit dem Techtelmechtel und nach dem Orgasmus liegst du total erschüttert neben deinem Bar-Flirt im Bett – er/sie ist eigentlich gar nicht so attraktiv, wie du dachtest. 

Falls dir diese Szenarien bekannt vorkommen, dann bist du höchstwahrscheinlich Opfer der "Post Nut Clarity" geworden. 

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Was ist die "Post Nut Clarity"?

Wie "Metro" erklärt, wird der Begriff schon seit einiger Zeit für ein Phänomen benutzt, das die "mentale Klarheit" nach einem Höhepunkt beschreibt. "Post Nut Clarity" leitet sich von dem englischen Begriff "to bust a nut" (zu Deutsch: abspritzen) ab. "Clarity" bezieht sich auf die "Klarheit" und den Zustand, in den man danach "übertritt". 

So ist es angeblich gar nicht so unüblich, dass wir fragwürdige Entscheidungen treffen, wenn wir sehr erregt sind. Wenn die "Post Nut Clarity" plötzlich nach dem Orgasmus kickt, kommen wir endlich wieder "zu Sinnen" und hinterfragen unsere Taten. 

"Es gibt tatsächlich viele Beweise dafür, dass das Gefühl der Klarheit nach einem Orgasmus wahr ist", sagen die ExpertInnen des Sexspielzeugherstellers "Love Sex Toys" gegenüber "Metro". "Abgesehen von der Wissenschaft macht es einfach Sinn. Bevor man masturbiert oder Sex hat, hat man normalerweise nichts anderes im Kopf."

Die "Post Nut Clarity" kann bei allen Personen auftreten und wird laut den ExpertInnen durch unsere (Glücks-)Hormone beeinflusst: "Am wichtigsten sind hier die Endorphine und Dopamine. So wie viele Menschen joggen gehen, um den Kopf freizubekommen und sich Klarheit über etwas zu verschaffen, werden nach dem Sex die gleichen wohltuenden Stoffe freigesetzt. Endorphine bauen Stress ab und heben auch die Stimmung an. Das kann auch das Gefühl verstärken, dass man klarer denken kann."

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Das bedeutet nicht, dass wir nach einem Höhepunkt plötzlich superschlau sind, sondern eher, dass uns die Glücksgefühle wieder auf den "Boden der Tatsachen" zurückführen und der "Brain Fog", der sich durch unsere Erregung ergibt, wieder lichtet. 

Die Sexualexpertin Tabitha Bast erklärte den Zustand der Erregung gegenüber "Metro" folgendermaßen: "Die Teile des Gehirns, die für das Denken und die Entscheidungsfindung zuständig sind, werden weniger aktiv. Es ist eine Zeit, in der Dinge, die uns ekeln, wenn wir nicht erregt sind, extrem verlockend werden können. Unsere Hemmschwelle sinkt, die Angst nimmt ab und wir haben weniger Sorge davor, uns nackt sowie verletzlich zu zeigen oder dumme Geräusche zu machen."

Sie empfiehlt sogar vor schwierigen Entscheidungen oder Gesprächen eine Runde zu masturbieren – vergesst aber bitte davor nicht, eure Hose wieder anzuziehen!