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"Sounding": Diese Sexualpraktik ist nichts für schwache Nerven

Die Stimulation der Harnröhre kann im Bett zu mehr Befriedigung führen. Dabei ist der Sexualpraktik "Sounding" alles andere als harmlos.
Selma Tahirovic Selma Tahirovic

Männer, die häufig unter Blasenentzündungen oder Harnwegsinfektionen leiden, sollten diesen Beitrag lieber nicht lesen. Denn beim Sexualpraktik "Sounding" handelt es sich um die Penetration der männlichen Harnröhre. Doch Vorsicht: "Sounding" ist nicht für AnfängerInnen geeignet und kann schnell gefährlich werden. 

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Was ist "Sounding"? 

Wie das Gesundheitsportal "WebMD" erklärt, wird "Sounding" im medizinischen Bereich auch als Begriff für Untersuchung der Harnröhre oder Blase verwendet. Dabei wird ein Dilatator aus Metall oder Kunststoff eingeführt. 

Wie "DeviceMed", ein Fachmedium für Hersteller medizintechnischer Produkte, erklärt, handelt es sich bei einem Dilatator um einen Gegenstand, der zum Weiten von Körperöffnungen, Zugängen beziehungsweise Kathetern verwendet wird. 

UrologInnen verwenden diese Praxis meist, wenn die Harnröhre des Mannes zu eng ist und der Patient dadurch Schmerzen beim Wasserlassen hat oder das Sperma nicht richtig austreten kann. 

Doch auch im Bett kann diese Praxis äußerst erregend sein. Hierbei werden ebenfalls Gegenstände wie Dilatatoren, Vibratoren, Mini-Stäbe, Schrauben, Drähte oder Stifte in die Harnröhre geschoben. Wie "Vice" berichtet, ist die Sexualpraxis auch aus der BDSM-Szene bekannt und dient als Machtspiel zwischen PartnerInnen. 

Das Weiten und Dehnen der Harnröhre soll demnach eine stimulierende sowie erregende Wirkung haben und sogar zu intensiveren Orgasmen beitragen. Was für viele Menschen sehr schmerzhaft klingt, kann für "Sounding"-AnhängerInnen überaus wohltuend sein. Je weiter die Harnröhre gedehnt wird, desto größer soll die sexuelle Befriedigung sein. 

Genau deswegen ist diese Sexualpraxis nichts für AnfängerInnen, da das Penetrieren der Harnröhre schnell gefährlich werden kann. 

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So gefährlich kann "Sounding" sein 

Wie "WebMD" erklärt, kann "Sounding" aber nicht nur zu Lust, sondern auch zu Komplikationen führen. Wer die Gegenstände zu tief in die Harnröhre schiebt, könnte im schlimmsten Fall die Blase verletzen. Zudem können Risse in der Harnröhre auftreten, wenn man das "Sounding" zu fest ausführt. Nicht sterilisierte Sextoys und Gegenstände könnten zusätzlich zu Harnwegsinfektionen, Blasenentzündungen und Sexualkrankheiten führen. 

Wichtig: Egal ob du nun "Sounding" ausprobieren möchtest oder andere Sexualpraktiken durchführst – Konsens ist bei jeglichen sexuellen Handlungen essenziell. Bitte sprich mit deinem/deiner ParnterIn, welche Sexualpraktiken du ausprobieren möchtest und auf welches Safeword ihr euch einigt, um die Handlungen bei Schmerzen oder Unwohlsein abzubrechen.