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Studie: Beeinflussen Rollenbilder unser Dating-Verhalten?

Wie sehen Männer und Frauen Rollenbilder beim Dating? Und fühlen wir uns in unserer Gesellschaft gleichberechtigt?
Selma Tahirovic Selma Tahirovic

Lassen wir uns weiterhin von Rollenklischees im Alltag beeinflussen? Seit Jahrhunderten kämpfen wir gegen klassische Rollenbilder an, die geschlechterspezifisches Schubladendenken zerschlagen soll. Doch setzt sich diese feministische Denkweise auch beim Dating durch?

Laut einer Parship-Studie lassen wir uns vor allem im Liebesleben weiterhin von Geschlechterklischees einnehmen. Das Dating-Portal befragte dafür 1.009 Deutsche Singles und Pärchen zwischen 18 und 69 Jahren. 

Wie die Studienergebnisse zeigen, sind wir in unserer Gesellschaft noch weit von der Idealvorstellung der Gleichberechtigung entfernt. Rund 82 Prozent der weiblichen Befragten gaben an, dass sie immer noch als "schwach und emotional" angesehen werden.

  • 67 Prozent der Männer stimmten dieser Aussage zu. Dabei soll vor allem die mediale Darstellung von Männern und Frauen zu dieser Denkweise negativ beitragen.
  • 73 Prozent der Frauen und 65 Prozent der Männer sind der Meinung, dass in der Werbung vor allem das "Bild des starken Mannes" gezeigt wird.

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Was wünschen sich Frauen beim Dating?

66 Prozent der ProbandInnen glauben, dass sich Frauen mit einem Mann an ihrer Seite sicherer fühlen würden. 32 Prozent der StudienteilnehmerInnen sehen Männer als diejenigen, die die Hauptverdiener in der Familien sind.

Zudem waren vor allem die weiblichen Befragten der Meinung (51 Prozent), dass Männer den ersten Schritt beim Dating machen sollten. Dies wünschten sich vor allem Probandinnen zwischen 18 und 29 Jahren (52 Prozent). 33 Prozent der Männer sind dieser Dating-Denkweise eher abgeneigt. Sie würden es präferieren, wenn Frauen den ersten Schritt machen. 

Der Paartherapeut und Single-Coach Eric Hegmann erklärte, dass sich viele von uns zwar ein "Kennenlernen auf Augenhöhe" wünschen, es uns jedoch schwerfallen würde, den ersten Schritt zu machen. "Niemand sollte das Gefühl haben, sich beim Dating kleiner oder größer machen zu müssen, als er oder sie ist. Spannendes Kennenlernen auf Augenhöhe erfordert Mut und Vertrauen – vor allem Vertrauen in sich selbst. Das Beste daran: Selbstbewusstsein wirkt attraktiv: auf beide Geschlechter. In der Liebe dürfen Männer und Frauen also ihre Bedürfnisse und Erwartungen klar kommunizieren", sagte Hegmann.

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Sind Männer und Frauen gleichberechtigt? 

Auf die Frage, ob Männer und Frauen in unserer Gesellschaft gleichberechtigt wären, widersprachen 77 Prozent der Frauen und 61 Prozent der Männer. Frauen hätten demnach nicht dieselbe Position wie ihre männlichen Familienmitglieder, Freunde, Kollegen & Co. 42 Prozent aller Befragten sind jedoch der Meinung, dass die Gleichstellung der Geschlechter besteht (53 Prozent der Männer, 32 Prozent der Frauen).