Wo ist der G-Punkt beim Mann? So findest du den sensiblen Punkt der Prostata.

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Männlicher G-Punkt: Diese Prostata-Massage lässt ihn explodieren

Den weiblichen G-Punkt kennt man, aber den G-Punkt gibt es auch beim Mann. Wo man ihn findet und wie man ihn stimuliert.
Monika Kässer

Um den sogenannten G-Punkt ranken sich zahlreiche Mythen: Wo befindet er sich? Wie findet man ihn? Hat ihn jede Frau? Existiert er überhaupt? Und gibt es diese sensible und hoch erogene Stelle auch bei Männern? Wir haben die Antworten!

Wichtig: Wie bei allen sexuellen Handlungen ist vor allem Konsens wichtig! Nur mit Einverständnis aller PartnerInnen kann der Geschlechtsverkehr auch wirklich Spaß machen!

Was ist der (weibliche) G-Punkt?

Genau genommen heißt der Bereich Gräfenberg-Zone oder auch G-Zone. Die Bezeichnung G-Punkt wird umgangssprachlich verwendet. De facto handelt es sich nämlich um einen erogenen Bereich, der laut "Spiegel" nicht viel größer ist als eine Münze. Erstmal beschrieben hat ihn der deutsche Gynäkologe Ernst Gräfenberg in einem Artikel, der 1950 im "International Journal of Sexology" erschienen ist. Gräfenberg sprach von einer "erogenen Zone in der vorderen Vaginalwand, entlang der Harnröhre, die bei sexueller Stimulation anschwillt.“

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Gibt es den G-Punkt wirklich?

Die Sexualmedizinerin und Gynäkologin Cornelia Friedrich verneint das. "Der G-Punkt ist in der Sexualmedizin tatsächlich so etwas wie der Yeti der Naturwissenschaft", erklärt die Expertin gegenüber "Spiegel". Den Bereich anatomisch und funktional eindeutig nachzuweisen, ist bis heute nämlich nicht gelungen.

Als Frau kann man die münzgroße Zone in der Nähe des Scheideneingangs, der oftmals als G-Punkt betitelt wird, durchaus als Zentrum erhöhter Lustempfindlichkeit wahrnehmen. Doch das hat einen simplen Grund: "Ist das der Fall, liegt das jedoch nicht unbedingt an der Stelle selbst, sondern an der Klitoris", erläutert die Gynäkologin.

Besonders erogene Zone 

Immerhin ist die Klitoris wesentlich größer als ihr sichtbarer Teil und misst in etwa neun bis zwölf Zentimeter, wie in einem Instagram-Posting von @glanzundnatur veranschaulicht wird. Der innen liegende Schwellkörper ist besonders anfällig für Erektion.

G-Punkt beim Mann

Doch nun zum männlichen G-Punkt: Diese erogene Zone soll nicht nur zu einem besonders schnellen, sondern auch zu einem äußerst intensiven Orgasmus führen. Genau genommen handelt es sich laut "MeinMed.at" bei diesem Areal um die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, eine kastaniengroße Drüse, welche über den After ertastet werden kann.

Stimuliert man dieses Sexualorgan, welches maßgeblich an der Produktion des Ejakulats beteiligt ist, kann das als äußerst lustvoll empfunden werden und sogar zu einem Orgasmus ohne Samenerguss führen. Sozusagen ein trockener Orgasmus, wie Sex-Experte Martin Rheinländer in einem YouTube-Video erklärt. Grund für die hohe Lustempfindlichkeit könnten laut "Männergesundheit" die zahlreichen Nerven sein, die die Prostatadrüse umgeben. 

Männlichen G-Punkt finden - so geht's!

Bevor ihr euch auf Entdeckungsreise begebt, sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Gleitgel verwenden
  • Hände/Sexspielzeug vorher gründlich waschen
  • Fingernägel sollten kurz und abgerundet sein
  • Kondome und Einmalhandschuhe minimieren das Infektionsrisiko

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Die Prostata kann durch Analsex, sprich durch Einführen des Penis in das Rektum, durch ein Sexspielzeug oder mithilfe der Finger massiert und stimuliert werden. Entscheidet man sich für die Finger, so geht man bei der Prostata-Massage folgendermaßen vor:

  1. Befeuchte einen Finger (der Zeigefinger eignet sich besonders gut) sowie den Analbereich deines Sexualpartners mit Gleitgel.
  2. Führe den Finger langsam und vorsichtig mit der Fingerkuppe nach oben einige Zentimeter (circa fünf bis sieben Zentimeter) tief in das Rektum ein.
  3. Übe sanften Druck in Richtung Bauchdecke aus, ertaste die Prostata und massiere sie leicht mit der Fingerspitze.

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Direkte und indirekte Prostata-Massage

Bei der beschriebenen Praktik handelt es sich um eine direkte Prostata-Massage. Wer sich mit dem Gedanken, einen Finger im Hinterteil stecken zu haben oder ihn dort einzuführen, nicht ganz anfreunden kann, für den mag hingegen die indirekte Prostata-Massage eine gute Option sein.

Hierbei wird die Prostata lediglich von außen stimuliert, und zwar am Damm, dem Bereich zwischen Hodensack und After. Ein sanftes Auf- und Abgleiten mit den Fingerkuppen, während leichter Druck gen Damm ausgeübt wird, kann ihn stark erregen und emotional (und wohl nicht nur das...) zur Decke schießen lassen.

Erlaubt ist, was gefällt

Kommunikation ist auch im Bett das A und O, also sprecht offen darüber, was auch gefällt, was ihr euch vorstellen könntet und welche Bedenken ihr womöglich habt. Alle Beteiligten sollten sich wohlfühlen und einverstanden sein mit dem, was ausprobiert wird. Nur dann ist es möglich, sich fallen lassen zu können, und das Erlebnis umso intensiver und gefühlsechter wahrnehmen zu können.