Studie: Sexspielzeuge können Mikroplastik in Genitalien abgeben

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Studie: Sexspielzeuge können Mikroplastik in Genitalien abgeben

Frust statt Lust? Die Ergebnisse einer aktuellen Studie zu Sextoys sind besorgniserregend.
Monika Kässer

Analkugeln, Vibratoren, Dildos und Co. können in ungeahnte Sphären der Lust katapultieren. Eine aktuelle Untersuchung rund um Sextoys und Mikroplastik holt nun aber mit bedenklichen Ergebnissen wieder auf den Boden zurück.

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Sextoys geben Mikro- und Nanoplastik ab

Ein US-Forschungsteam hat in besagter Studie herausgefunden, dass Sexspielzeuge bei Verwendung Mikro- und Nanoplastik abgeben können, welche über die Haut oder Schleimhäute in den Blutkreislauf des Körpers gelangen. Mittlerweile weiß man, dass sich die winzigen Plastikpartikel sogar im Herzgewebe und im Gehirn absetzen können, wie unter anderem einem Bericht des "Kuriers" zu entnehmen ist. 

Veröffentlicht wurde die Studie rund um Mikroplastik und Sextoys im März 2023 im Fachmagazin "Microplastics and Nanoplastics". Untersucht wurden vier Erwachsenen-Spielzeuge (Analspielzeug, Perlen, Doppelvibrator und Außenvibrator) aus verschiedenen Materialien (Kunststoff, Silikon, Gummi und Latex). Der Gebrauch der Toys wurde mittels einer standardisierten Maschine simuliert, der Abrieb anschließend in Mikro- und Nanoplastik unterteilt und analysiert. Die höchste Abnutzungsrate wies in dem Test der Analvibrator auf, gefolgt von den Liebeskugeln und dem Doppelvibrator. Der Außenvibrator stand an vierter Stelle der Abriebrate. 

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Gesundheitsschädliche Phthalate nachgewiesen

Zudem wurden in allen Plastikpartikeln Phthalate nachgewiesen. Dabei handelt es sich um gesundheitsschädliche Chemikalien, die Kunststoffe weicher und flexibler machen. Das Fatale: Sie werden mit Krebs, Unfruchtbarkeit, Geburtsschäden und Auswirkungen auf den Hormonhaushalt in Verbindung gebracht.

Studie nicht repräsentativ

Bisher ist die Forschung zur Kunststoffbelastung bei der Verwendung von Sexspielzeug begrenzt. Zwar sind die Ergebnisse der Studie vom März 2023 besorgniserregend, jedoch wurden lediglich vier Produkte getestet, weshalb man mit Verallgemeinerungen vorsichtig sein muss. Das betonen auch die Forschenden: "Dieser Datensatz soll nicht repräsentativ für Sexspielzeug als gesamte Produktklasse sein, die Abriebexperimente erheben auch nicht den Anspruch, exakte Verwendungsbedingungen zu simulieren."

Die Wissenschafter:innen kritisieren allerdings die nicht ausreichend vorhandene Transparenz für die Verbraucher:innen. Wie "ntv" berichtet, gibt es bei Sextoys bis dato weder Kennzeichnungsanforderungen noch Materialstandards.