Ein paar wenige Toiletten-Kabinen für einen Club, in den offiziell 700 Menschen passen – dass sich das nur schwer ausgehen kann, müssten die BetreiberInnen der Grellen Forelle am Wiener Donaukanal (und die vieler anderer Clubs) eigentlich schon längst wissen. Dann kann es durchaus auch mal passieren, dass die Toiletten länger besetzt werden. Für die anderen Gäste heißt das: Warten.
Wir wissen nicht, was oder wer genau dafür verantwortlich ist, dass es in letzter Zeit öfter in den sozialen Medien hieß "Es hat schon wieder jemand in die Grelle Forelle geschissen" – aber es war an der Zeit, mal genauer nachzufragen.
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Grelle Forelle: Gäste kacken auf die Tanzfläche
Bei dieser Schlagzeile fragt ihr euch bestimmt: Einfach nur why? So ging es uns auch, als wir diese beiden Google-Bewertungen der Grellen Forelle gelesen hatten: "Gute Musik, aber es hat heute wer am Boden geschissen", schreibt eine Userin. "Neben mir hots am Boden gschissn, de Sau", ein anderer.
Eine Club-Gästin, die anonym bleiben möchte, hat eine eindeutige Meinung zum angeblichen Vorfall: "Ich würde das eher als Feedback auf die Toilettensituation sehen. Die Grelle Forelle hat seit jeher ein Toilettenproblem", so die Wienerin.
"Und sicherlich waren viele schon länger nicht auf Drogen und hauen sich jetzt Sachen rein. Mit gefühlt fünf Häusln pro Geschlecht und Hunderten Menschen, die das erste mal zua sind – rechnet es euch aus", führt sie weiter aus.
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"Es hat schon wieder jemand in die Grelle Forelle geschissen"
Abgesehen davon, dass die Toilettensituation wohl nicht die beste ist, kann es aber auch keine Lösung sein, seinen Stuhlgang auf der Tanzfläche, im MitarbeiterInnenbereich oder auf dem Gang zu verrichten (falls es sich tatsächlich so zugetragen hat) – egal, ob stockbesoffen oder auf Drogen.
Ob die angeblich öffentliche Entleerung des Darms ein Unfall oder pure Absicht gewesen sein soll, lässt sich so leicht nicht beantworten. Sollte es NachahmungstäterInnen geben, tut es uns leid, dass wir das hier zum Thema machen – aber dieses Gerücht aus einem Wiener Club wollten wir so nicht stehen lassen.
"Wir lachen zwar darüber, aber der Club sollte sich darum kümmern", so die Besucherin weiter. Wir haben die Grelle Forelle übrigens um eine Stellungnahme gebeten, aber keine Antwort erhalten.
Der Drogenreferent der Ärztekammer Dr. Reinhard Dörflinger konnte uns zumindest Informationen darüber geben, ob die Schließmuskelkontrolle generell unter Drogenkonsum leiden könnte.
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Verhindern Drogen die Kontrolle des Schließmuskels?
"Über diesen Vorfall habe ich noch nichts gehört. Amphetamine können grundsätzlich die Darmtätigkeit anregen. Eine komplette Entleerung ist mir aber nicht bekannt", erklärt Reinhard Dörflinger. "Es kann aber durchaus sein, dass den Drogen eine Substanz beigemischt wurde, die zum Durchfall führten."
Hilfestellungen
Bei den Angeboten von "Check it" können die Inhaltsstoffe von Drogen übrigens anonym getestet werden. "Check it" ist eine Info- und Beratungsstelle zum Thema Freizeitdrogen, deren Wirkungen, Nebenwirkungen und Risiken. Auf der Website findet ihr außerdem Links und Telefonnummern mit Hilfestellungen.
Hier findest du Beratungsstellen bei Drogen- und Alkoholabhängigkeit.
Betreuung und Beratung findest du auch beim Verein Dialog oder bei der Suchthilfe.
Wenn du mit akuten Problemen zu kämpfen hast, kannst du dich auch jederzeit an die Telefonseelsorge unter 142 wenden – rund um die Uhr erreichbar, kostenlos und anonym.