Wäsche waschen verboten an Ostern: Was steckt hinter dem Brauch?

Wäsche Waschen zu Ostern Aberglaube
Wer in der Karwoche oder gar am Ostersonntag Wäsche wäscht, den könnte laut christlichem Aberglauben Unheil heimsuchen.

Das Wäschewaschen in den Alltag zu integrieren, ist nicht immer leicht. Der Alltagsstress lässt den Haushalt oft zu kurz kommen. Aber abgesehen von praktischen Gründen, sollen rund um Ostern andere Mächte am Werk sein. Laut christlichem Aberglauben sollte in der Karwoche und vor allem zu Ostern keine Wäsche gewaschen werden.

Woher kommt der Aberglaube?

Wie "Merkur" berichtet, ist der Brauch im "Mittelelbischen Wörterbuch" festgeschrieben und erklärt, dass man früher der festen Überzeugung war, dass jede:n der baldige Tod ereilen wird, der/die ein frisch gewaschenes Hemd trägt und erkrankt. Außerdem sollten auch keine Erbsen gekocht, Näharbeiten vorgenommen, Holz gehackt oder Vieh geschlachtet werden.

Christlich motiviertes Verbot

Waschen oder andere handwerkliche Arbeiten sind vielleicht auch Tabu, um die österliche Ruhe nicht zu stören. Es geht schließlich um nichts weniger als um die Auferstehung Jesu. Menschen sollen sich in der Karwoche und am Ostersonntag also eher mit Buße, Gebeten und anderen spirituellen Themen beschäftigen können. Außerdem wird sogar Gartenarbeit nach christlichem Glauben in der Karwoche ungern gesehen – herumgraben während der Grabesruhe? Lieber nicht!

Das Brauchtum rund um Waschverbot zu Ostern ist von Region zu Region unterschiedlich ausgeprägt. In manchen Kulturen gibt es laut "WMN" den Volksglauben, dass an Ostern Wäsche zu waschen sogar Unglück bringt – böse Geister und Hexen inklusive.

Man wird also quasi dazu gezwungen, die Füße hochzulagern und tief in sich zu gehen – die spirituelle Arbeit erledigt sich schließlich nicht von selbst. Wer weder an Jesus noch an Hexen glaubt, der kann zu Ostern aber dennoch getrost eine Pause vom Haushalt einlegen. Wofür sind die Feiertage schließlich sonst da?

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