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Guaido bittet Berlin um Hilfe nach Stromausfall in Venezuela

"Im Einklang mit meinen Befugnissen als Übergangspräsident habe ich mich mit Energieexperten in Deutschland, Brasilien, Japan und Kolumbien in Verbindung gesetzt, um sie um technische Unterstützung zu bitten und einen Ausweg aus der Krise zu finden", sagte Guaido. "Sie sind bereit, uns bei der Lösung der Krise zu begleiten."

Teile des Landes sind bereits seit Donnerstag von der Elektrizitätsversorgung abgeschnitten. Zahlreiche Geschäfte blieben wegen des Stromausfalls geschlossen, in Caracas funktionierte die Metro nicht, am internationalen Flughafen fielen zahlreiche Flüge aus. Am Montag sollten Beamte, Arbeiter und Schüler erneut zu Hause bleiben.

Nach Angaben der Opposition hatte ein Buschfeuer nahe einer Hochspannungsleitung das Stromnetz kollabieren lassen. Daraufhin schalteten sich die Turbinen im Wasserkraftwerk Guri ab. Die Regierung von Staatschef Nicolas Maduro hingegen machte einen von den USA geplanten Cyberangriff für den Stromausfall verantwortlich.

Schüler und Beschäftigte könnten zuhause bleiben, sagte Informationsminister Jorge Rodriguez in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Bereits am Freitag blieben Schulen geschlossen und Geschäftsaktivitäten wurden eingestellt.

Wegen des Stromausfalls will Guaido den nationalen Notstand erklären. Die von der Opposition kontrollierte Nationalversammlung solle diesen am Montag feststellen, forderte Guaido am Sonntag. Das Parlament solle am Montag zu einer Sondersitzung zusammenkommen, meinte Guaido. Zudem will er den Maduro mit einem "Marsch auf Caracas" unter Druck setzen.

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