Gen Z sagt: "Smartphones adé, ich will mein Nokia 3310"

Smartphones und ihre Auswirkung auf die mentale Gesundheit, Generation Z geht einen Schritt zurück.
Zu viel Zeit vorm Bildschirm macht uns unglücklich, fördert Stress und Isolation. Die Gen Z macht nun einen Schritt zurück.

Ich bin mit Sicherheit nicht der Einzige, der sich schon einmal überlegt hat, das Smartphone zugunsten der Aufmerksamkeitsspanne und psychischen Gesundheit durch ein "dummes Handy", also ihrem Namen treue und in ihren Funktionen begrenzte Mobiltelefone, zu ersetzen. Angesichts der durchschnittlichen Bildschirmzeiten junger Menschen und den zunehmenden psychischen Belastungen, womöglich gar nicht so blöd.

Aufgewachsen vorm Bildschirm

Von klein auf hat die meinige Generation Z die Kompetenzen erworben, um mit ihrer Umwelt rund um den Globus auch digital interagieren zu können. Gut kann ich mich erinnern, im zarten Alter von zehn Jahren Online-Anträge für meine Mutter ausgefüllt zu haben. Ich erklärte ihr die digitale Welt, die ich gerade selbst noch für mich entdeckte. Diese heutige Kompetenz hat aber nicht nur positive Seiten, wie mehrere Studien zum Thema Mental Health und Smartphones belegen.

Eine HBSC-Studie des Gesundheitsministeriums etwa belegt einen Zusammenhang bei Jugendlichen mit starker täglicher Smartphone-Nutzung und Schlafschwierigkeiten. Auch das psychische Wohlbefinden wird in Studien tendenziell bei jenen Teilnehmenden schlechter eingestuft, die mehr Zeit am Handy verbringen als bei anderen.

"Dumbphones": Weniger Funktionen sind mehr

Als Reaktion auf diese Entwicklungen hat sich nun eine Gegenbewegung auf Reddit gebildet. Auf dem Subreddit "r/dumbphones" tauschen sich Menschen darüber aus, wie sehr ihnen Smartphones auf die Nerven gehen. Mögliche Alternativen werden hier ebenso ausgetauscht wie Memes und emotionale Gelöbnisse zur Abkehr von modernen Smartphones. Nostalgie erfüllt mich, wenn ich die ganzen Nokias, Motorolas, und sogar Blackberrys erblicke.

Man könnte natürlich auch schlicht und einfach den Versuchungen von Social Media & Co. widerstehen, jedoch ist das für viele nicht so einfach. Manche haben aber auch einfach die Nase voll von Smartphones. Ein Moderator des Subreddits erklärt "CNBC" gegenüber: "Man kann in vereinzelten Gen-Z-Populationen sehen – sie haben genug von den Bildschirmen. Sie wissen nicht, was mit ihrer psychischen Gesundheit passiert und versuchen, einen Schritt zurückzugehen."

k.at-Meinung

Ist da eine Revolution hin zum bedachten Medienkonsum im Entstehen, oder nur eine kurzzeitige Marketing-Erscheinung? Moderne Alternativen, sei es ein "Vintage-Handy" oder eine Neuheit mit bewusst verminderten Funktionen, wie etwa das "Light Phone", bieten weniger Features als moderne Handys – teilweise zu denselben modern-hohen Preisen. Während ein bewussterer Umgang mit den unendlichen Weiten des Internets wohl wünschenswerter wäre, als sich diesem komplett zu entziehen, muss dieser vielleicht erst wieder gelernt werden. Dabei können Alternativen aus früheren Zeiten, wie etwa ein gutes altes Nokia 3310 und Co., eventuell hilfreich sein.

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