Generation Z in der Arbeitswelt - respektlos?

Pexels @ Cadeau Maestro

Generation Z am Arbeitsplatz: Faul und respektlos, aber selbstbewusst?

Ist die "Generation Greta" wirklich undankbar und respektlos? Oder schützt sie sich vor Depressionen mit 20 und Burnout mit 30?
Dario Bojic

Die Generation Z, die WeltverbesserInnen, Post-Millennials oder auch "Generation Greta" (Anlehnung an die Klimaaktivistin Greta Thunberg) betritt den Arbeitsmarkt: Die ältesten Angehörigen dieser Generation sind dem "Pew Research Center" zufolge "bereits" in ihrem 26. Lebensjahr. Mit meinen 21 Jahren habe ich insgesamt schon über ein Jahr in verschiedenen Büros sitzen dürfen, meist war ich der Jüngste im Office, weiß also, wie es sich als Teil der Gen Z am modernen Arbeitsmarkt lebt.

Im Austausch mit Uniport-Geschäftsführer Bernhard Wundsam haben wir ergründet, welche Anforderungen und Erwartungen der Arbeitsmarkt und die Generation Z sich gegenseitig stellen. Uniport ist der Name für das Karriereservice der Universität Wien, welches Studierende und AbsolventInnen mit der Berufswelt verbindet.

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Die Generation Z: jung – herausgefordert – fordernd

Mit diesen Worten beschreibt Wundsam meine Generation. Dem ist in allen drei Punkten nur zuzustimmen, denn offensichtlich sind wir jung, nachweislich waren die letzten 25 Jahre herausfordernd, freilich fordern wir dementsprechend, was uns zusteht. Eine Generation, die in eine Welt voller Probleme geboren wurde, welche dank des Internets auch überall und immer präsent sind, lässt sich meiner Meinung nach besonders gut in einem Wort zusammenfassen: Ungewissheit.

"Die Gen Z ist in einem Umfeld aufgewachsen, wo Unbeständigkeit und Unsicherheit durchgehend präsent sind. […] Als Reaktion darauf lebt die Gen Z stärker "im Moment", artikuliert ihre Bedürfnisse klarer und ist damit vermeintlich fordernder, weil sie "Flexibilität" vor allem aus ArbeitnehmerInnensicht denkt.", erklärt Wundsam die vermeintliche "Respektlosigkeit", die der heranwachsenden Generation des Öfteren vorgeworfen wird.

 

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Home-Office und Flexibilität sind keine Benefits mehr, sondern Selbstverständlichkeit, wo es möglich ist. Gleichzeitig steckt im krisenbelasteten Aufwachsen der Post-Millennials auch eine große Schwäche: Der Rückzug ins Private, mit Familie und FreundInnen, ist der Mechanismus zum Selbstschutz einer gesamten Generation geworden. Folglich erschwert sich das physische Erscheinen zur Arbeit teilweise, oder aber auch berufliche Aufgaben mit erforderlicher Unbekümmertheit anzugehen.

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WeltverbesserInnen lösen Probleme

Eine klare Ansage: "Mit einem Obstkorb in der Küche gewinnt man keine MitarbeiterInnen mehr."  Mit diesen Worten fasst Wundsam wunderbar zusammen, was die junge Generation vom Arbeitsmarkt nicht will: sinnlose "Benefits". Die Unternehmen, die ihre MitarbeiterInnen einen Purpose in der täglichen Arbeit spüren lassen, gehen demnach schon eher in die richtige Richtung.

 

"ArbeitgeberInnen, die sich der Ausgangssituation der Gen Z bewusst sind, können das Engagement und die Unverblümtheit dieser Generation als Erfolgsfaktor nutzen. Eine Erhobene-Zeigefinger-Mentalität ist in der gegenwärtigen Arbeitsmarktsituation für ArbeitgeberInnen nicht zielführend", beschreibt der Uniport-Geschäftsführer.

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Zu guter Letzt halten wir fest: Die Grenzen zwischen den Generationen sind nicht immer klar gegeben. So werden auf natürliche Weise durch unterschiedliche Lebenswege auch verschiedene Persönlichkeiten herausgebildet. Schlussendlich bestimmt der eigene Imperativ, was notwendig und gewünscht ist. "Weder junge noch ältere ArbeitnehmerInnen wollen pauschal mit Zuschreibungen zu ihrer Arbeitsmoral oder ihrer Wertehaltung stigmatisiert werden."