Hat Gen Z wirklich weniger Sex? Das sagen Studien 😳

Frau steht mit Kopfbedeckung vor einer Steinwand
Die Gen Z soll weniger Geschlechtsverkehr haben als ältere Generationen. Stimmt das wirklich?

Auf den Schultern der Gen Z lastet so einiges. Während Millennials sich Anfang 20 darüber den Kopf zerbrachen, warum die Karten fürs nächste Frequency Festival mal wieder teurer wurden, hatte die Gen Z während der Corona-Pandemie kein wirkliches Studierendenleben im klassischen Sinne, denn Partys waren lange Zeit gestrichen und Klima- und Wirtschaftskrise fordern ihren Tribut. Hat die Gen Z vielleicht deshalb weniger Lust auf Sex?

Einige Studien behaupteten diese These zuvor, doch eine neue Umfrage zeigt nun überraschende Ergebnisse!

Neue Umfrage zeigt: Gen Z hat doch mehr Sex, als gedacht!

Eine Umfrage (2023) mit 2.000 Proband:innen des Dating-Portals "eHarmony" zeigt, dass eine:r von fünf Gen-Z-Befragten täglich Sex hat

  • 61 Prozent gaben zudem an, dass sie es genießen, mit einem/einer Partner:in "sexuell experimentierfreudig" zu sein. 
  • Auch in Beziehungen lebende Menschen der Gen Z haben mehr Geschlechtsverkehr, wobei die Zahl der verliebten Paare, die dreimal pro Woche intim werden, von 31 Prozent auf 35 Prozent gestiegen ist. 
  • 36 Prozent der jüngeren Generation haben heute mehr Sex als noch vor einem Jahr. 

Das Ende einer Dating-App-Ära?

Obwohl neue Statistiken darauf hindeuten, dass sich die Generation Z wieder vermehrt dem traditionellen Dating im wirklichen Leben zuwendet, legen Untersuchungen nahe, dass Dating-Apps wie Tinder, Hinge und Bumble aus der Mode kommen. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der befragten Gen-z-Proband:innen gab an, in der Vergangenheit Dating-Apps genutzt zu haben. Nun sind sie scheinbar kein großer Fan mehr davon.

So sind 76 Prozent der Singles der Meinung, dass die anderen in der Dating-App entweder "etwas authentisch" oder "überhaupt nicht authentisch" sind.  

Zuvor zeigten einige Studien, dass die jüngere Generation in Sachen Sexualität etwas nachgelassen hätte: 

Studien behaupten: Die Generation Z hat weniger Sex

Eine im Frühjahr 2021 veröffentlichte Studie der Rutgers University und der University Albany kam zu dem Schluss, dass junge US-AmerikanerInnen zwischen 18 und 23 Jahren weniger Casual Sex haben als noch vor zehn Jahren. Soll heißen: Millennials hatten in diesem Alter mehr Sex außerhalb von festen Beziehungen. Ganz genau lassen sich die Alters- und Generationengrenzen zwar nicht trennen, fest steht aber: Das Sexleben jüngerer Personen gestaltet sich anders.

Ganze 38 Prozent der jungen Erwachsenen hatten 2007 noch Casual Sex. 2017 sank die Zahl auf 24 Prozent. Die Forschenden sahen sich andere Daten an, um die Gründe dafür zu erklären: Geringerer Alkoholkonsum, höhere Social-Media-Nutzung, erhöhter Videospiel-Konsum und längeres Wohnen bei den Eltern sollen schuld an diesem Prozentabfall sein. Lockdowns und Social Distancing könnten die Zahl heute wahrscheinlich noch weiter sinken lassen. 

Viele junge Erwachsene hatten noch nie Sex

Was noch vor der Corona-Pandemie herausgefunden wurde: Mehr als ein Drittel aller Personen zwischen 18 und 24 hatte noch überhaupt keinen Sex. Das ergab eine landesweite Umfrage des australischen Fernsehsenders ABC aus dem Jahr 2019.

Im selben Jahr haben britische Forschende herausgefunden, dass TeenagerInnen vergleichsweise spät mit ihrem Sexleben starten: Nicht einmal eine von 30 Personen im Alter von 14 Jahren hatte Geschlechtsverkehr. Bei den in den 80ern und 90ern Geborenen gab rund ein Drittel an, vor ihrem 16. Geburtstag Sex gehabt zu haben. 

Warum hat die Generation Z weniger Sex?

"Buzzfeed"-Mitarbeiterin und Sexualtherapie-Studentin Tatyannah King erklärte sich das Sexleben der Generation Z mit dem verzögerten Erwachsenwerden: "Denn wenn man an Sex denkt, geht es nicht nur um das Verhalten, sondern auch um Dates, den Auszug aus dem Elternhaus, das Zusammenleben mit einem Partner oder einer Partnerin oder die Heirat. Und viele dieser Situationen werden in unseren Generationen verzögert", so King.

"Ein weiterer Grund ist der technologische Fortschritt und der Zugang zu Dating-Apps und einfacheren Möglichkeiten, auf Pornos zuzugreifen. Daher ist es oft etwas bequemer, sich im eigenen Haus zu befinden und Sexting übers Handy zu betreiben, als Menschen von Angesicht zu Angesicht zu treffen."

Auf die Frage, ob die gestiegene Sex-Positivität und Aufgeklärtheit der Gen Z nicht dazu beitrage, dass sie auch mehr Sex hat, erklärte King, es handle sich dabei um einen Mythos, dass die beiden Dinge gleichbedeutend seien.

"Ich denke, wenn es um Sex-Positivität geht, müssen wir sie eher als Denkweise betrachten, anstatt Verhaltensmuster zu untersuchen. Man sollte also nicht glauben: 'Okay, wir sind sexuell befreiter und haben mehr Informationen, also werden wir natürlich so viel Sex haben, wie wir wollen, mit wem wir wollen, wann immer wir wollen'", erklärt King.

Es sei eher so, dass sich jüngere Personen vielleicht selbstbewusster fühlen und sich nicht mehr mit schlechtem Sex zufriedengeben und Bindungsstile und die Art und Weise, wie wir uns lieben, mehr hinterfragen. 

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