KI in der Medizin: Wie viel Vertrauen genießen Ärzt:innen?
Egal welches Thema: Künstliche Intelligenz ist momentan brandaktuell. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von ChatGPT, Gemini oder DALL-E erreichen mittlerweile alle Bereiche der Professionalität. Auch in der Medizin wurden bereits erste Erfolge dank KI erzielt, vor allem im Bereich der Diagnostik. Hier können barrierefreie Zugänge und verkürzte Wartezeiten bereits seit geraumer Zeit zu den Erfolgen künstlicher Intelligenz gezählt werden.
Doch wird sie zu hoch gelobt, zu laut gefeiert, zu hell belichtet? Mithilfe von KI kann jeder Künstler:in sein, egal ob Text oder Bild – aber Mediziner:in? Eine US-Studie fand heraus, dass zwei Drittel der Befragten glauben ihre Gesundheit besser einschätzen zu können als ihre Ärzt:innen.
Die USA vertrauen den Robotern
Zwei Tausend US-Amerikaner:innen wurden für diese Studie von OnePoll befragt. "StudyFinds" zufolge verlässt sich etwa die Hälfte der Teilnehmer:innen eher auf Internetseiten und Social Media, als auf den Rat einer Hausärztin. Das ist jedoch nicht überall so: Die gleiche Studie wurde mit jeweils Tausend Menschen aus Großbritannien und Australien durchgeführt – mit deutlich anderen Ergebnissen.
Während nur sechs Prozent der US-Amerikaner:innen künstlicher Intelligenz in der Medizin grundlegend misstrauen, sind es in UK und Australien jeweils 27 und 44 Prozent.
Eine Seite weiter im Bericht liest man auch, warum diese Zahlen so unterschiedlich ausfallen: Mehr als jede zweite Person gab an, dass sie mit ihrer Krankenversicherung in den Vereinigten Staaten überfordert ist. Die USA sind weltweit die einzige Industrienation ohne verpflichtende Sozialversicherung. Aus diesem Grund hört man auch immer wieder Horror-Geschichten aus Krankenhäusern, welche sich nicht im OP-Saal, sondern an der Rezeption – bei der Kasse – abspielen.
Beispielsweise kostet ein Kind zu gebären in den USA ohne Versicherung durchschnittlich zwischen 14.768 und 26.280 US-Dollar. Als Versicherte:r zahlt man dagegen "nur" 2.854 bis 3.214 US-Dollar Selbstbehalt.
Patient:innen und Schamgefühle
Mehr als die Hälfte der Befragten gaben außerdem an, dass sie sich für ihre Erkrankungen und Symptome schämen. Das ist keine wehleidige Ausrede, sondern ein Hilferuf, dass sich jede zweite Person nicht wohl dabei fühlt, über ihre gesundheitlichen Probleme zu sprechen – mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin, möchte man anmerken. Das ist ein Problem, das weltweit ein Thema zu sein scheint – auch in Österreich.
Reden wir drüber! Die Erfahrung von Patient:innen beginnt nicht mit dem Eintritt in die Ordination, sondern bereits beim Gedanken, ob sie überhaupt "krank genug" sind, um zum Arzt zu gehen. Als Nächstes folgt dann eine Google-Suche nach der eigenen Symptomatik, bis man sich doch dazu ringt nach einem Termin zu fragen. Künstliche Intelligenz kann hier sowohl den Mediziner:innen als auch Patient:innen helfen Zeit und Nerven zu schonen, und damit im Endeffekt auch jedermanns Gesundheit.
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