Rot werden bei unangenehmen Situationen: Was hilft?
Erstes Date, Arbeits-Pitch oder Vorstellungsgespräch: Die Aufregung ist groß, das Herz klopft schneller, die Hände werden feucht - und manchmal färbt sich das Gesicht plötzlich knallrot. Erröten ist vielen Menschen unangenehm. Einigen sogar so sehr, dass sie eine Angst davor entwickeln, Erythrophobie ist der Fachbegriff dafür.
Angst, Unsicherheit zu zeigen
Das Problem der Betroffenen liegt dabei nicht im Erröten selbst, sondern in der eigenen Bewertung dieses Phänomens und den damit verbundenen sozialen Ängsten. So erklärt es Ingo Spitczok von Brisinski vom Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (BKJPP).
Insbesondere die Unkontrollierbarkeit des Errötens und die damit verbundene Enthüllung eigener Unsicherheiten verstärken die Besorgnis der Betroffenen. Doch es gibt Wege zur Bewältigung.
Entspannungstechniken anwenden
In emotional belastenden Situationen ist es laut Spitczok ratsam, Entspannungssignale an den eigenen Körper zu senden. Das kann auf verschiedenen Wegen passieren, zum Beispiel durch progressive Muskelentspannung, Meditation oder regelmäßigen Sport.
Auch tief und ruhig zu atmen und die Aufmerksamkeit auf andere Dinge zu richten, kann dabei helfen, Spannungen abzubauen.
Realistische Einschätzung der Situation
Erröten ist ein natürlicher Vorgang und die meisten Episoden dauern nicht lange an, so der BKJPP. Selbstakzeptanz und ein realistischer Blick auf das Erröten können helfen. Denn: Viele Menschen nehmen das Erröten bei anderen kaum wahr oder reagieren sogar positiv darauf - da sie es authentisch und sympathisch finden.
Professionelle Hilfe in Erwägung ziehen
Und wenn die Angst vor dem Erröten das tägliche Leben stark beeinträchtigt und man soziale Situationen am liebsten vermeiden will? Dann kann laut Spitczok von Brisinski eine Verhaltenstherapie eine sinnvolle Option sein. In Gesprächen mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin entwickeln Betroffene individuelle Bewältigungsstrategien.
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