APA - Austria Presse Agentur

Demi Lovato erzählt in Doku von Vergewaltigung

In der Doku "Dancing with the Devil" spricht Demi Lovato detailliert über die Nacht ihrer Überdosis im Jahr 2018.

Achtung: Dieser Artikel beinhaltet Erzählungen über sexuelle Gewalt und/oder sexuelle Übergriffe. 

Im Juli 2018 starb Demi Lovato beinahe an einer Überdosis Heroin. Sie erinnere sich noch, wie sie "blind" im Krankenhaus aufwachte, so die Sängerin. Es habe etwa zwei Monate gedauert, bis sie genug Sehkraft wiedererlangte, um ein Buch zu lesen, sagte die 28 Jahre alte Sängerin gegenüber der "New York Times". Bis heute lebt sie mit einer Sehbehinderung als Folge eines Herzinfarkts nach der Überdosis. "Es war interessant, wie schnell ich mich angepasst habe", sagte Lovato.

"Ich habe mir keine Zeit gelassen, um wirklich traurig darüber zu sein. Ich dachte nur: Wie kriege ich das wieder hin?" Die Sehbehinderung ist Lovato geblieben, berichtete das Magazin "Hollywood Reporter" nach der Premiere der ersten Folge einer neuen YouTube-Dokumentation über Lovato.

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Wie "E! Online" berichtet, gibt es in der Doku einige schockierende Enthüllungen. Unter anderem berichtet Demi Lovato, dass der Drogendealer, der ihr zur Überdosis verhalf, sie zudem vergewaltigt haben soll. "Ich hatte nicht nur eine Überdosis, ich wurde auch ausgenutzt. (...) Als man mich fand, war ich nackt, ich war blau, ich wurde buchstäblich dem Tod überlassen, nachdem er sich an mir vergangen hatte."

Als man sie im Krankenhaus gefragt habe, ob sie einvernehmlichen Sex hatte, habe sie ja gesagt – erst später sei ihr bewusst geworden, dass ihr damaliger Zustand es ihr gar nicht erlaubt hätte, eine derartige Entscheidung zu treffen.

Versuch, Kontrolle zurückzuerlangen

Es sollte allerdings nicht das einzige Mal bleiben, dass Demi Lovato Kontakt zu besagtem Dealer hatte. Wie sie in der Dokumentation erklärt, erlitt sie nach ihrer Überdosis einen Rückfall – und entschied sich bewusst, erneut Sex mit dem Dealer zu haben.

"Ich wollte diesmal, dass es meine Entscheidung ist. Außerdem hatte er etwas, was ich wollte, nämlich Drogen. Ich rief ihn an und sagte: 'Nein, ich werde dich ficken.' Es hat nichts repariert, es hat nichts rückgängig gemacht. Es hat mich nur schlechter fühlen lassen. Aber das war aus irgendeinem Grund meine Art, die Macht zurückzubekommen", so Demi.

 

Als Teenager vergewaltigt

Wie Demi Lovato weiter berichtet, war sie bereits als Teenager in einer sehr ähnlichen Situation. "Ich habe meine Jungfräulichkeit durch eine Vergewaltigung verloren. Ich habe diese Person einen Monat später erneut angerufen und versucht, die Sache auszugleichen, indem ich diesmal die Kontrolle hatte – und alles, was es gebracht hat, war, dass ich mich nur schlechter fühlte." Beide Male habe sie lange gebraucht, um zu erkennen, dass es sich um eine Vergewaltigung handelte.

Die Person, die sie als Teenager vergewaltigt habe, sei dafür nie in Schwierigkeiten geraten. "Die Person wurde nie aus dem Film geschnitten, in dem sie war", so Demi. Um wen es sich dabei handelt, sagt sie nicht.

"Demi Lovato: Dancing with the Devil" ist Lovatos dritte Dokumentation über ihr Leben. Die erste Folge wird am 23. März auf ihrem YouTube-Kanal veröffentlicht. Die Sängerin geht mit ihrer Drogen-Vergangenheit offen um und hat bereits 2012 in der MTV-Dokumentation "Demi Lovato: Stay Strong" und 2017 in der YouTube-Folge "Demi Lovato: Simply Complicated" über sehr persönliche Dinge gesprochen.

Wer Erfahrungen mit Gewalt oder sexuellen Übergriffen erlebt oder in der Vergangenheit erlebt hat, kann sich kostenlos und anonym an die Frauenhelpline gegen Gewalt 0800/222-555, www.frauenhelpline.at, an die Onlineberatung für Mädchen und Frauen im HelpChat, www.haltdergewalt.at oder an die Männerberatungsstelle unter 0720 / 70 44 00, https://www.maennerinfo.at wenden.

Die ersten zwei Episoden von Demi Lovatos Doku-Reihe "Dancing with the Devil" sind auf YouTube verfügbar: