Dieser Instagram-Account zeigt, wie präsent Rassismus in unserer Gesellschaft ist

Dieser Instagram-Account zeigt, wie präsent Rassismus in unserer Gesellschaft ist
Dass die Rassismus keineswegs nur ein Problem der USA ist, zeigt nun ein Instagram-Account aus Deutschland. Bei "Was ihr nicht seht" teilen Menschen ihre Alltagserfahrungen.

"Geburtstagsparty, wir spielen Singstar. Ich gewinne gegen eine Freundin. Sie sagt: 'Das zählt jetzt nicht, du bist ja Schwarz'", lautet eine der vielen anonymen Geschichten, die man auf dem Account "Was ihr nicht seht" findet. Es sind meist subtile, aber auch eindeutige Bemerkungen, Beleidigungen und Beschimpfungen, die sich Schwarze Menschen tagtäglich von der Mehrheitsgesellschaft anhören müssen.

Betroffene sprechen kaum über diese rassistischen Erfahrungen, wie Dominik Lucha , der Schöpfer des Accounts, im Gespräch mit "jetzt" sagt. Selbst im engsten FreundInnenkreis machen Schwarze Menschen Rassismus nicht zum Thema, da sie ihre Erfahrungen in sich hineinfressen würden, erzählte Lucha.

Sein Projekt startete er im Zuge der #BlackLivesMatter-Bewegung, um rassistische Erfahrungen in Deutschland sichtbar zu machen. Er sammelte zunächst Beispiele aus seinem privaten FreundInnenkreis. Nach und nach erreichten ihn immer mehr Anfragen von Menschen, die ihre Erfahrungen mit Rassismus teilen wollten.

"Es ist zwar schön, dass der Account so wächst und dass mir so viele schreiben. Vor allem ist es aber traurig. Denn es ist schlimm, dass all diese Sachen passieren und passiert sind", so Dominik Lucha. Innerhalb kürzester Zeit wuchs sein Account auf über 59.000 AbonnentInnen an. 

Sein Ziel ist es, mit diesen Geschichten aufzuzeigen, dass Rassismus auch in Deutschland präsent ist. Durch Bildung und gezielte Information soll die Mehrheitsgesellschaft sensibilisiert werden, denn "die Hautfarben sind da", wie Lucha im Interview mit "jetzt" erklärt.

Unter dem Hashtag #wasihrnichtseht finden sich auf Instagram hunderte Beiträge von anderen UserInnen, in denen Menschen aufklären und auf rassistische Vorfälle aufmerksam machen.

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