APA - Austria Presse Agentur

Dragqueen Miss Fame wirft Justin Bieber Ausbeutung vor

Die Dragqueen wurde angefragt, im neuen Musikvideo des Superstars mitzuspielen. Gage: Heiße 500 Dollar.

Miss Fame, ihres Zeichens ehemalige "RuPauls Drag Race"-Teilnehmerin und Make-up-Mogul, erhebt derzeit schwere Vorwürfe gegen Justin Bieber und sein Team. Wie Screenshots in ihrer Instagram-Story belegen, wurde Miss Fame angefragt, in einem anstehenden Musikvideo von Justin Bieber aufzutreten. Einziges Problem: Die Gage.

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Die belief sich laut dem Angebot nämlich auf knappe 500 Dollar, umgerechnet rund 450 Euro – wie Miss Fame anmerkt, wäre das nicht mal genug, um die Kosten für den Flug von New York nach Los Angeles zu decken. Aber immerhin bekomme man dafür auch eine "großartige Erfahrung", heißt es in dem Angebot. Justin Bieber würde sich jedenfalls riesig freuen, wenn er die "einzig wahre Dragqueen" im Video dabei haben könnte.

Screenshot via Instagram @missfamenyc

Miss Fame lehnte respektvoll ab – und ließ es sich nicht nehmen, noch ein paar Worte über die offensichtliche Problematik zu verlieren. In ihrer Story schreibt sie: "An Justin Biebers Team: Wenn ihr LGBTQIA+-KünstlerInnen in eurem Musikvideo wollt, würde ich vorschlagen, sie auch entsprechend zu vergüten. (...) Ich kann meine Miete nicht von der 'Erfahrung' oder der 'Ehre" bezahlen." Ihre Queerness sei kein Trend, ihre Zeit ebenso wertvoll wie die der anderen, so Miss Fame weiter.

Ihre Botschaft richte sich an alle Marken, Modehäuser, Unternehmen und Branchen, die sich nach außen hin möglichst inklusiv präsentieren wollen, um damit den "Gay Dollar" abzustauben, gleichzeitig aber nicht aktiv in die Community investieren wollen.

Screenshot via Instagram @missfamenyc

In einem Statement gegenüber "Paper" heißt es von Seiten der Verantwortlichen der Produktion, dass Justin Bieber selbst nicht in den Castingprozess mit eingebunden war. Es habe sich vielmehr um eine Entscheidung des Regisseurs gehandelt, der sich selbst als Teil der queeren Community begreift, heißt es. Darüberhinaus soll allen DarstellerInnen dieselbe Bezahlung angeboten worden sein.