Joshua Bassett: So heftig antwortet er Olivia Rodrigo
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Mit gerade mal 20 Jahren hat Joshua Bassett bereits einiges hinter sich: Erst Anfang 2021 wurde "drivers license" von Olivia Rodrigo zum viralen Welthit – und Bassett damit von vielen zum Sündenbock erklärt. Grund: Fans waren schnell der Meinung, die Herzschmerz-Ballade handle von ihm.
In einem Interview mit "GQ" spricht Joshua Basset nun überraschend ehrlich darüber, wie ihm der Erfolg des Songs und die daraus resultierende öffentliche Wahrnehmung seiner Person zu schaffen machte – und spricht offen über Kindheitstraumata, die er in seiner Musik aufarbeitet.
"Ich habe TikToks mit 50 Millionen Views und 10 Millionen Likes gesehen, die sagten, 'Wenn ich den jemals auf der Straße sehe, bringe ich ihn verdammt nochmal um.' Es ist schwer, das zu sehen und in New York zu leben und die Straße entlangzulaufen", so Bassett über die Schattenseiten der Aufmerksamkeit.
In seinen neuen Songs scheint er nun eindeutig auf die "drivers license"-Situation Bezug zu nehmen. So handelt der Track "Crisis" etwa von einer ehemaligen Flamme, die die Trennung der beiden für PR-Zwecke ausnutzt – die zugehörigen Lyrics sind derart spezifisch, dass es schwer fällt, nicht zu glauben, der Song sei eine direkte Antwort an Olivia Rodrigo.
"Es ist in Ordnung, wenn du mich als den Bösewicht darstellen willst, aber tu nicht so, als hätte ich dich nie geliebt. Glaub nicht, dass ich nicht auch gelitten habe", heißt es in dem Song. Und noch weiter: "Du bringst mein Leben durcheinander für deine Karriere. (...) Du erregst Aufsehen und heizt das Feuer weiter an, um damit Schlagzeilen zu machen." Auch Morddrohungen gegen ihn werden ihm Song thematisiert.
Ein weiterer Song, "Secret", handelt wiederum von einer verflossenen Liebe – und auch hier klingen die Lyrics verdächtig nach einem Wink auf Olivia Rodrigo: "Wenn deine Selbstmitleids-Tour nicht mehr zieht, wette ich, dass deine Songs sich nicht mehr alle gleich anhören."
Joshua Bassett: "Wurde als Kind sexuell missbraucht"
Eine Beziehung will er aktuell nicht, erklärt der Sänger – er sei ohnehin damit beschäftigt "täglich zu weinen" und "zweimal wöchentlich zur Therapie zu gehen", heißt es. Über seine Gefühlsausbrüche spricht er offen: "Ich bin mit ein paar Freunden nach Spanien gereist. Es gab eine Nacht, da habe ich endlich losgelassen. Ich habe dreieinhalb Stunden lang geschrien und geweint, bis ich zwei Wochen lang keine Stimme mehr hatte."
Die Reise habe aber auch andere Traumata hervorgebracht, die er im Interview unter Tränen anspricht: "Ich habe in meiner Kindheit viel sexuellen Missbrauch erlebt. Ich konnte mich bis letztes Jahr nicht daran erinnern, was ziemlich verrückt ist. Ich habe es so tief begraben. Und als ich ein Teenager war, hat mich ein viel älterer Mann regelmäßig missbraucht, ich habe das damals gar nicht begriffen."
Der Song "Set Me Free" sei eine "Hymne" für ihn und all jene, die jemals Macht über ihn hatten und ihm Schmerz zufügten, so Bassett. Alle drei Songs – "Crisis", "Secret" und "Set Me Free" sind kürzlich mitsamt Musikvideos erschienen.
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