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Offener Brief an Netflix: Duffy findet "365 Days" verantwortungslos

Die Sängerin gab im Februar 2020 bekannt, dass sie entführt, betäubt und vergewaltigt worden sei.

Nach ihren Erfolgen im Jahr 2008 wurde es plötzlich still um Duffy. Erst im Februar 2020 meldete sich die Sängerin auf ihrem Instagram-Account persönlich zu Wort und erklärte den Grund für ihren Rückzug aus der Öffentlichkeit.

Sie sei mehrere Tage lang gefangen gehalten, betäubt und vergewaltigt worden. Ihre Geschichte habe sie erst publik gemacht, nachdem sie sich einem Journalisten anvertraut habe. Es sei für sie befreiend gewesen, endlich offen über das Erlebte zu sprechen.

Nach dieser schrecklichen Erfahrung findet sie den Hype rund um den umstrittenen Netflix-Film "365 Days" alarmierend. Duffy appelliert nun an Menschen, die Art und Weise, wie sie den Streifen gesehen haben, zu überdenken. 

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Der britischen "The Sun" liegt ein offener Brief vor, in dem sich die Sängerin an Netflix-CEO Reed Hastings wendet. Er würde in seinem Film "die brutale Realität von Sexhandel, Entführung und Vergewaltigung" verherrlichen.

Als Vergewaltigungsopfer könne sie es absolut nicht nachvollziehen, wieso ein solcher Film überhaupt ausgestrahlt werde. Sie verstehe das verantwortungslose Handeln von Netflix nicht, vor allem, da sich Mädchen nun wünschen würden, von Hauptdarsteller Michele Morrone entführt zu werden, wie oftmals in den sozialen Medien zu lesen war. 

"Es macht mich traurig, dass Netflix eine Plattform für ein solches 'Kino' bietet, das Entführung erotisiert und sexuelle Gewalt und Menschenhandel als einen 'sexy' Film darstellt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie Netflix übersehen konnte, wie nachlässig, unsensibel und gefährlich dies ist", schrieb Duffy. 

Sie fordere von Netflix Aufklärungsarbeit über Menschenhandel, sexuelle Gewalt und Ausbeutung zu betreiben, statt beiläufige Unterhaltung zu produzieren. 

In "365 Days" wird eine Frau von einem Millionär entführt. Sie hat ein Jahr lang Zeit, sich in ihn zu verlieben. Im Film werden unter anderem auch erzwungene sexuelle Handlungen gezeigt.