Rebel Wilson erklärte 2020 zum "Jahr der Gesundheit"

APA/AFP/TOLGA AKMEN

Rebel Wilson hat abgenommen und alle drehen durch

Rebel Wilson präsentiert ihre neue Figur auf Instagram – und die Berichte überschlagen sich.

In der Vergangenheit hat Schauspielerin Rebel Wilson immer wieder betont, ihre Figur in Hollywood als Vorteil zu betrachten: Ihren Durchbruch schaffte sie schließlich als "Fat Amy" in der "Pitch Perfect"-Filmreihe – eine Rolle, bei der ihr Gewicht sogar im Namen zur Pointe wird. 

Im Interview mit "The Telegraph" erklärte die Australierin 2016 über ihre Anfänge als Komikerin: "Ich dachte: 'Wie kann ich mehr Lacher abbekommen? Vielleicht wenn ich bin ein bisschen dicker wäre...' Und plötzlich war ich dicker und habe Comedy gemacht." Sie habe "mehr oder weniger bewusst" zugenommen, um bessere Chancen in der Comedy-Branche zu haben, so Wilson.

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Schon damals stellte Wilson in Aussicht, ihren Körper eines Tages drastisch verändern zu wollen. "Ich werde mir sechs Monate freinehmen und einfach eine totale Verwandlung durchmachen", so die Schauspielerin. "Wieso nicht?"

Als Rebel Wilson 2020 schließlich zu ihrem "Year of Health" erklärte, ihre Ernährung umstellte und begann, Sport zu treiben, dokumentierte sie ihre Gewichtsabnahme auf Social Media – und die Berichte um ihre neue Figur überschlugen sich: "So sexy präsentiert Rebel Wilson ihren erschlankten Body", "Rebel Wilson präsentiert erschlankte Wow-Figur", "So sexy posiert Rebel Wilson jetzt", "'Pitch Perfect'-Star hat ordentlich Pfunde verloren". Inzwischen hat die Schauspielerin rund 30 Kilo abgenommen und posiert im Badeanzug auf Instagram. Wieder gibt es Schlagzeilen, die ihre neue Figur loben.

Ähnlich klang die Berichterstattung auch, als der Gewichtsverlust von Adele bei den Oscars 2020 das Internet in helle Aufregung versetzte. "Fast keiner erkannte schlanke Adele auf Oscarparty", so die "Krone", "Adele, wo bist du hin?", hieß es in der "Bild", manche Medien begrüßten sogar ihren "sensationellen Look".

Sowohl bei Adele als auch bei Rebel Wilson wurde die plötzlich "erschlankte" Figur von allen Seiten als positiv bewertet – wie die Frauen zuvor ausgesehen hatten, wird dabei automatisch als "nicht wünschenswert" eingeordnet. Es ist ein altes Denkmuster, mit dem vor allem Frauen immer noch zu kämpfen haben: Dünn ist gut – alles andere fehlerhaft. Dass rapider Gewichtsverlust aber auch gefährlich sein kann, findet sowohl im Fall von Adele als auch in den Berichten rund um Rebel Wilson kaum bis gar keine Erwähnung.

Gesunde Körper gibt es in allen Größen

Das soll nicht bedeuten, dass Gewichtsverlust nie bejubelt werden darf. Natürlich kann man Rebel Wilson auch dafür feiern, dass sie nun ein paar Kleidergrößen kleiner trägt – wenn diese Veränderung gewollt und auf gesundem Wege herbeigeführt wurde. Im Fall von Rebel Wilson erklärte sie im Mai 2020 auf Instagram, ein Wunschgewicht ins Auge gefasst zu haben und dieses Ziel mit Sport, gesunder Ernährung und unter Aufsicht erreichen zu wollen. Zu ihrem Erfolg darf man ihr also ruhigen Gewissens gratulieren.

Dennoch sollte es kein mediales Frohlocken auslösen, wenn eine Frau Gewicht verliert. Gesunde Körper gibt es in allen Größen. Wenn Gewichtsabnahme jeglicher Art konsequent und ohne zu hinterfragen als wünschenswert eingeordnet wird, wird Menschen, die selbst nicht dünn sind, damit vermittelt, dass sie so, wie sie sind, nicht richtig sind. Und wie gefährlich das sein kann, sollten wir inzwischen wissen.