Twitter/screenshot/@goodgalbadrep

Wie Weiße InfluencerInnen die #BlackLivesMatter-Bewegung für sich nutzen

Auf Twitter kursieren Videos von InfluencerInnen, die aus egoistischen Gründen vorgeben, die #BlackLivesMatter-Bewegung zu unterstützen.

Während Menschen weltweit auf die Straßen gehen, um gegen Rassismus und Diskriminierung zu demonstrieren, scheinen einige Weiße InfluencerInnen nach wie vor die Problematik, die hinter dem Tod von George Floyd steckt, nicht verstanden zu haben.

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In einigen Videos, die auf Twitter aufgetaucht sind, sind InfluencerInnen zu sehen, die die #BlackLivesMatter-Bewegung offenbar zu ihren Gunsten nutzen wollen – also um FollowerInnen zu generieren. Läden, die im Zuge der Proteste verwüstet wurden, eigenen sich offenbar perfekt als abenteuerliche Fotokulisse. So wurde eine Frau dabei gefilmt, wie sie vor einem T-Mobile-Shop posiert, dessen Fensterscheiben zerstört wurden.

Eine weitere borgte sich eine Bohrmaschine aus und ließ sich gemeinsam mit einem Schwarzen Arbeiter vor einem Geschäft fotografieren, um quasi den Wiederaufbau nach den Demonstrationen zu zeigen. Nachdem ihr Freund das Bild geschossen hatte, bedankt sich die Frau und steigt anschließend in ihr Auto.

Ein Beitrag, den Twitter-Userin @goodgalbadrep teilte, zeigt den Chatverlauf zweier Frauen, die sich zu einer Demo verabreden wollen. "Lass uns betrinken und hingehen", so die eine. "Ich bin so kaputt. Lass mich ein Tumult-Outfit finden", antwortet die andere. Anschließend posteten die beiden ein gemeinsames Foto auf Instagram, das sie bei den Protesten zeigt. Die Caption: "Bitte leiste deinen Beitrag, aber auf eine sichere Weise. #BLM" 

Das Posting, das von @goodgalbadrep geteilt und über 300.000 Mal gelikt wurde, zeigt die Scheinheiligkeit mancher InfluencerInnen. "Protestieren ist so trendy. Sie haben wahrscheinlich Ohrringe aus den Gummikugeln gemacht und verkaufen sie für 30 Dollar", kommentiere eine Userin. "Wir werden verletzt. Wir sind wütend und das erste, woran ihr denkt, ist, unseren Schmerz zur Unterhaltung zu nutzen", lautet der Kommentar einer weiteren Userin.

Im Zuge der #BlackLivesMatter-Bewegung gab es bereits etliche Fails von InfluencerInnen, die mit ihren Aktionen das Sterben Schwarzer Menschen trivialisieren und ästhetisieren. So tauchten in den letzten Tagen auch Make-up-Looks auf, bei denen sich InfluencerInnen die letzten Worte von George Floyd ("I can't breathe") auf Gesicht oder Augenlider malten.