Wissen zur Blutgruppe: A oder B, positiv oder negativ?

Bei Notfällen und vor Operationen wird die Blutgruppe noch einmal bestimmt
Es sind nur ein oder zwei Buchstaben und ein Plus oder Minus: Eigentlich leicht zu merken - und doch kennen viele Menschen ihre Blutgruppe nicht. Aber müssen sie das überhaupt?

Wüssten Sie Ihre Blutgruppe? Wer noch seinen Mutterpass hat oder Blut spendet, dürfte die Frage bejahen. Doch viele wissen nicht, ob sie A positiv, 0 negativ oder vielleicht - damit wären sie eine kleine Minderheit - AB negativ sind. Aber: Muss man seine Blutgruppe überhaupt kennen? Und wenn ja, warum? Wichtige Fragen und Antworten zum Thema:

Welche Blutgruppen gibt es?

AB, A, B und 0 sind die bekanntesten. Diese werden in Kombination mit dem Rhesusfaktor angegeben, der positiv oder negativ sein kann.

Unterm Strich gibt es also acht Varianten. Am häufigsten sind Menschen in Österreich nach Angaben des Roten Kreuzes A positiv (rund 37 Prozent) und 0 positiv (rund 30 Prozent), am seltensten vertreten ist die Kombination AB negativ (rund 1 Prozent).

ABO und Rhesus sind nur 2 unter vielen Blutgruppensystemen. Ein weiteres, das beispielsweise auf den Blutspendeausweisen angeben wird, ist das Kell-System (Kell-positiv oder Kell-negativ).

Wo stehen die Angaben zur Blutgruppe noch?

Neben dem Blutspendeausweis finden sie sich im Mutter-Kind-Pass.

Und was ist mit Bluttests beim Hausarzt?

Bei der überwiegenden Zahl der Laboruntersuchungen ist die Blutgruppe irrelevant. Darum wird sie auf den Befunden in der Regel nicht angegeben. Bei Untersuchungen speziell zur Blutgruppe sieht das natürlich anders aus.

Ist es im Notfall von Vorteil, seine Blutgruppe zu kennen?

Nein. Denn sie wird vor Operationen oder in Notfällen grundsätzlich noch einmal bestimmt. Das dauert nach Angaben der Laborärzte rund 45 Minuten.

Was ist, wenn jemand aber umgehend Blut benötigt?

Dann bekommt derjenige, bis die Blutgruppe ermittelt ist, Konserven mit der Blutgruppe 0 negativ - dieses Universal-Spendeblut kann jedem gegeben werden.

Was nutzt also das Wissen um die Blutgruppe?

Begehrt, aber mit nur rund sechs Prozent Anteil in der Bevölkerung recht selten vertreten, sind entsprechend Spender mit der Blutgruppe 0 negativ.

Sie sind darüber hinaus die einzigen, die nur ihre eigene Blutgruppe vertragen - wer also weiß, dass er diese Blutgruppe hat, spendet auch mit diesem Hintergedanken vielleicht eher. Denn man ist im Fall der Fälle auf Blutkonserven mit der Gruppe 0 negativ angewiesen.

Blut der Gruppe AB ist dagegen bei Plasma-Spenden begehrt, weil es dort jedem Empfänger transfundiert werden könne.

Und sonst?

Generell liefern Studien Hinweise darauf, dass bestimmte Krankheitsverläufe auch von der Blutgruppe beeinflusst werden könnten, zum Beispiel bei der vom Coronavirus Sars-CoV-2 ausgelösten Krankheit Covid-19.

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