Diese App soll eigenes Körperbild positiv beeinflussen
Das Körperbild, auch Body Image genannt, sind die Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen einer Person zum eigenen Körper. Im besten Falle ist dieses positiv geprägt, oder zumindest neutral. Die Verherrlichung von unrealistischen Schönheitsidealen auf Social Media und Co. hat jedoch dazu beigetragen, dass die Selbstwahrnehmung bei vielen Personen negativ verdrahtet ist. Abwertung der eigenen Person bis hin zu Selbsthass können die Folge sein.
Der Schrei nach Self Love wurde lauter und lauter und damit einhergehend kam die Body Positivity-Welle ins Rollen. Um das Ganze ein bisschen wertfreier zu sehen und den Körper auf sein Wesentliches zu konzentrieren, seine Funktionen, ist Body Neutrality ein wunderbarer Ansatz dafür. In der Theorie klingt es machbar, doch sich selber so anzunehmen, wie man ist, gestaltet sich bei vielen als sehr langer Prozess. Eine App soll nun dabei helfen und die Denkweise über das eigene Körperbild positiv beeinflussen können.
App, die das Body Image verbessern kann?
Die eigene Wahrnehmung ist meist besonders kritisch und Menschen, die zu einem negativen Körperbild neigen, denken häufig schlecht über sich selbst. Werden diese Gedanken stets in einem inneren Monolog wiederholt, verfestigen sie sich, werden dadurch zur Realität der Betroffenen und füttern somit das negative Body Image. Ein Teufelskreis, aus dem man langfristig zwar ausbrechen kann, die Umsetzung aber ziemlich schwerfällt.
Genau hier kommt die spezielle mHealth-App ins Spiel. Israelische ForscherInnen haben in einer Studie nun sogar herausgefunden, das bereits wenige Minuten pro Tag mit einer Gesundheits-App helfen können, die Körperzufriedenheit positiv zu beeinflussen.
Ergebnisse der Studie vielversprechend
Für die Studie, die von israelischen und italienischen ForscherInnen in Italien durchgeführt wurde, interviewte man 95 Frauen im Alter von 20 und 30 Jahren, die ein hohes Risiko für die Entwicklung einer Körperbildstörung aufweisen. Die Teilnehmerinnen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe begann bereits am ersten Tag, die App zu nutzen, während die zweite Gruppe zeitverzögert startete.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Frauen der ersten Gruppe im Vergleich zur anderen Gruppe über weniger Gedanken berichten, die mit starker Körperunzufriedenheit in Verbindung gebracht werden. Zudem sei bei der Gruppe, die sofort mit der Nutzung der App startete, eine geringere allgemeine Unzufriedenheit mit der Körperform sowie mit dem Bauch, den Oberschenkeln und dem Po zu verzeichnen. In Summe berichteten 34,7 Prozent aller Teilnehmerinnen nach einer 16-tägigen App-Nutzung über zuverlässige Veränderungen, was die Verbesserung der Körperzufriedenheit anbelangt.
Forscher zeigt sich zuversichtlich
Guy Doron, Professor an der Reichmann Universität in Israel und Co-Autor der Studie, erklärt: "In Anbetracht der Wirksamkeit der App, was die Verringerung eines negativen Körperbildes angeht, der Zeitersparnis und der potenziell breiten Anwendbarkeit dieser Art von Intervention sind die Ergebnisse dieser Studie vielversprechend", wie einem Bericht von "EurekAlert" zu entnehmen ist. Der Forscher fährt fort, dass die Ergebnisse darauf hindeuten würden, "dass selbst ein kurzes tägliches kognitives Training mit dieser App zu einer signifikanten Verringerung der Symptome im Zusammenhang mit Körperbildstörungen führen kann.
Wie heißt die App?
In der Studie ging es zwar darum, die allgemeinen Auswirkungen von sogenannten mHealth-Apps zu untersuchen. Das sind Apps, die zur Unterstützung von Gesundheitszielen dienen, wie beispielsweise Schrittzähler oder Apps, die individuelle Gesundheitstipps geben. Konkret wurde hierfür aber die App "OCD.app - Anxiety Mood & Sleep" herangezogen, welche drei Themen im Fokus hat: negative Gedanken zu durchbrechen, unterstützendes Denken zu fördern sowie Entspannung zu lernen. Es geht also um Übungen für die mentale Gesundheit und darum, Ängste sowie Komplexe auf ein Minimum zu reduzieren.
Der Name der App bezieht sich auf eine Zwangsstörung, im Englischen Obsessive Compulsive Disorder (OCD) genannt, bei der die Betroffenen unter zwanghaften, überwältigenden Gedanken leiden. Unter anderem auch wiederkehrende negative Gedanken über das optische Erscheinungsbild.
Umdenken ist einer der Schlüssel zur Selbstliebe
Die Studie zeigt, dass der innere Monolog ganz entscheidend ist für die eigene Wahrnehmung. Je positiver die Gedanken über sich selbst ausfallen, umso mehr verbessert sich auch das eigene Body Image. Na dann, lasst uns doch gleich mal starten und ein "Ich bin nicht genug" in ein "Ich bin vollkommen" umwandeln. Denn alles, was du für deine Heilung brauchst, steckt bereits in dir. Der Weg ist holprig, aber das Ziel ist jede Anstrengung wert.
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