Filmen wie in Hollywood: Das neue iPhone 13 im Test

Die 13 bringt unter anderem mehr Akkulaufzeit als die Vorgängermodellreihe
Chipmangel und Corona zum Trotz - das iPhone 13 ist da. Vier neue Modelle kommen in den Handel. So behaupten sie sich im Alltag.

In vielen Kulturen ist die 13 eine Unglückszahl. Umso überraschender mag da der Name "iPhone 13" für das neueste Apple-Smartphone manchem Beobachter erscheinen. Vier neue iPhones 13 sind da. Das iPhone 13 Mini, iPhone 13, 13 Pro und 13 Pro Max mit Bildschirmdiagonalen von 5,4 bis 6,7 Zoll. Vor allem die neue Kamera sticht heraus, Apple spricht vom "größten Kamera-Upgrade in der Geschichte des iPhones".

Sichtbar neu ist die Anordnung der Linsen. Statt vertikal sind sie im iPhone 13 und dem Mini nun diagonal im Kameraviereck verbaut. Das iPhone 13 Pro und 13 Pro Max haben drei neu konstruierte Kameras: ein Ultraweitwinkel, ein Weitwinkel sowie ein Teleobjektiv. Das Teleobjektiv der neuen iPhone-Pro-Modelle hat nun dreifachen optischen Zoom.

Alle Objektive lieferten im Test auch bei wenig Licht erstaunliche Bilder. Apple hat die Blendenwerte vergrößert und die Lichtempfindlichkeit der Sensoren erhöht. Qualitätsverbesserungen lassen sich bei Nachtaufnahmen insbesondere an den Bildrändern erkennen. Alle Modelle bilden die Details spürbar schärfer ab als beim Vorgängermodell.

Im neuen Kino-Modus erkennt des iPhone bei der Aufnahme eigenständig, wer im Bild gerade spricht und deshalb im Fokus stehen sollte. Der an das Storytelling angepasste Auto-Fokus funktioniert auch bei Tieren. Eine Handvoll Enten kann ihn aber an seine Grenzen bringen. Liegt die Automatik mal daneben, kann man den Fokus nachträglich ändern.

Man sollte den Kino-Modus aber nur sparsam einsetzen. Die Auflösung wird nämlich dabei auf 1080p (FullHD) bei 30 Bildern pro Sekunde reduziert. Alle vier iPhone-13-Modelle beherrschen aber maximal auch Videoaufnahmen mit hohem Farb- und Kontrastumfang (HDR) in höherer 4K-Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde.

Durch die neue Ultraweitwinkelkamera sind jetzt zumindest die beiden Pro-Modelle auch mit einem leistungsstarken Makro ausgestattet. Bis auf zwei Zentimeter kann man jetzt einem Objekt beim Fotografieren auf die Pelle rücken. Die Software schaltet dabei automatisch auf den Makromodus um und zeigt Details an, die man mit dem bloßen Auge kaum erkennen kann.

Alle vier Modelle bieten die sogenannten Foto-Stile. Dabei kann man eine bevorzugte Einstellung für Farbton und Wärme auf Fotografien anwenden. Vier Modi stehen zur Auswahl: Leuchtend, kontrastreich, warm oder kalt. Anders als bei Filtern bleiben Dinge wie der Himmel und Hauttöne dabei natürlich.

Weit weniger spektakulär sind die Änderungen im Design ausgefallen. Das iPhone 13 ist so kantig wie das Vorgängermodell. Trotzdem passen leider die Hüllen des 12ers nicht mehr, weil das verbesserte Kamerasystem nun etwas mehr Platz einnimmt.

Das verwendete Super Retina XDR Display überzeugt im Test. Mit jetzt über 1000 Nits ist es deutlich heller. In den beiden Pro-Modellen verwendet Apple außerdem die ProMotion-Technologie. Sie kann die Bildwiederholrate variabel anpassen. Maximal 120 Hertz sind drin.

Die Akkulaufzeit hat gegenüber den Vorgängern um knapp zwei Stunden zugenommen. Wer ein Schnellladegerät (20 Watt) verwendet, kann in einer halben Stunde einen leeren Akku auch wieder zur Hälfte füllen (51 Prozent). Zum Vergleich. Mit dem alten 5-Watt-Netzteil zeigt der Akku nach 30 Minuten aber nur 19 Prozent an. Die Ladegeräte sind erneut nicht im Lieferumfang enthalten.

Zum Stromsparen trägt auch der A15 Bionic bei, der mit vier energieeffizienten Rechenkernen ("Blizzard") den Routinekram erledigt. Bei Bedarf schaltet der Chip zwei Hochleistungs-Kerne ("Avalanche") hinzu.

In der Praxis weniger relevant sind die Verbesserungen beim 5G-Funk. Die neuen iPhone-Modelle unterstützen jetzt etliche Hochfrequenzbänder, die aber vor allem in Asien zum Einsatz kommen. Was fehlt: Alle iPhone-13-Modelle unterstützen nicht den Turbomodus "5G Standalone", der in Deutschland bislang aber auch nur an wenigen Antennenstandorten verfügbar ist.

Fazit: Die Kamera macht den Unterschied

Die neuen iPhone-Modelle setzen sich vor allem mit einem nochmals deutlich verbesserten Kamera-System vom Vorgängermodell ab. Das rechtfertigt auch den Namen iPhone 13 statt nur iPhone 12S. Auch die verlängerte Akku-Laufzeit dürften für viele relevant sein. Die Leistung des Bionic-Chips war schon vor einem Jahr klasse und ist nun noch ein bisschen besser. Wer weniger Wert auf Fotos und Videos legt, kann auch zu den Vorjahresmodellen (iPhone 12 und 12 Mini) greifen, die nun deutlich günstiger zu haben sind.

Die Kamera der 13er-iPhones hat ein großes Upgrade bekommen
BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/gms/Franziska Gabbert/Franziska Gabbert

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise bei verbesserter Technik und mehr Speicher stabil geblieben. Das kleinere iPhone 13 Mini beginnt bei 799 Euro (128 GB Speicher) und liegt bei 919 Euro für 256 GB und 1149 Euro für 512 GB. Das iPhone 13 kostet ab 899 Euro (128 GB Speicher) und kommt auf 1019 Euro bei 256 GB und 1249 Euro bei der höchsten Ausbaustufe von 512 GB Speicher. Für das iPhone 13 Pro verlangt Apple ab 1149 Euro (128 GB). Mit mehr Speicher werden 1269 Euro ((256 GB), 1499 Euro (512 GB) oder 1729 für ein sattes Terabyte Speicher fällig. Das größere iPhone 13 Pro Max liegt dann jeweils 100 Euro über den Preisen des 13 Pro.

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