Studie: Machen uns Atemschutzmasken attraktiver?

Studie: Machen uns Atemschutzmasken attraktiver?
ForscherInnen untersuchten, ob uns das Tragen von Mundschutzmasken attraktiver wirken lässt.

Machen uns Mundschutzmasken attraktiver? Dieser Frage ging eine Studie der Hokkaido University nach. Laut den ForscherInnen könnten wir hübscher wahrgenommen werden, wenn wir Masken tragen. Dies wird auch als "Hygienemasken-Effekt" bezeichnet.

Beeinflussen Atemschutzmasken unsere Attraktivität? 

Die WissenschafterInnen wollten herausfinden, ob das Tragen der Mundschutzmasken die Wahrnehmung von Attraktivität beeinflusst – besonders da der Mund-Nasen-Schutz zur neuen "Normalität" geworden ist. 

"Wir dachten, es wäre interessant, die aktuellen Daten mit denen zu vergleichen, die wir vor Corona gemessen haben", sagte Studienautor Jun Kawahara gegenüber "PsyPost"

In Ländern wie Japan und China ist es schon lange Alltag, Mundschutzmasken zu tragen. Kawahara und sein Team untersuchten die Ergebnisse einer japanischen Studie aus dem Jahr 2016. 202 Frauen und 84 Männer wurden dabei befragt, ob sie Personen durch Mundschutzmasken attraktiver wahrnehmen würden. 

Das ForscherInnenteam der Hokkaido University befragte im Vergleich dazu 153 Männer und 133 Frauen zum selben Thema nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich von Juni bis Dezember 2020.

Mehr als die Hälfte denkt, dass Mundschutzmasken attraktiver machen

Im ersten Experiment vor der Pandemie gaben nur 44 Prozent der TeilnehmerInnen an, dass das Tragen einer Maske die Attraktivität des Trägers/der Trägerin steigert. Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie stieg diese Zahl jedoch sprunghaft an: Bei der Befragung im Jahr 2020 gaben satte 70 Prozent der ProbandInnen an, dass Masken das Aussehen des Trägers/der Trägerin verbessern.

Die ForscherInnen führten daraufhin in den Jahren 2020 und 2021 eine Reihe von Experimenten durch, bei denen sie die TeilnehmerInnen aufforderten, die Attraktivität von 66 jungen Frauengesichtern zu bewerten. Die Hälfte der Gesichter trug eine Atemschutzmaske, die andere Hälfte nicht.

Aus den Antworten der Teilnehmerinnen schlossen die ForscherInnen, dass Masken unter anderem "bestimmte Merkmale" im Gesicht verdecken können. 

  • Mundschutzmasken haben also die Fähigkeit, "negative Merkmale" von weniger attraktiven Gesichtern zu "verstecken", aber gleichzeitig auch "positive Merkmale" von konventionell schönen Gesichtern zu vermindern.
  • Bei "durchschnittlichen" weiblichen Gesichtern hatte das Tragen von Masken jedoch "keinen signifikanten Einfluss".

Doch laut den ExpertInnen sind diese Ergebnisse kein Grund zur Panik: "Die Menschen müssen sich keine Gedanken darüber machen, wie sie von anderen gesehen werden", sagte Kawahara. "Die Daten deuten darauf hin, dass die durchschnittliche Person nicht attraktiver oder weniger hübsch gesehen wird."

MaskenträgerInnen wirken verantwortungsbewusst 

Eine britische Studie der Cardiff University zeigte zudem, dass sich unsere Meinung zu MaskenträgerInnen stark geändert hat. Wie der Studienleiter Dr. Michael Lewis gegenüber "Guardian" erklärte, haben wir vor der Pandemie von Menschen, die Masken tragen, Abstand gehalten, weil wir der Meinung waren, dass er/sie "krank sein könnte". 

Dies habe sich nun durch die Corona-Pandemie geändert. Demnach werden Menschen, die Mundschutzmasken tragen, attraktiver wahrgenommen, weil man die Masken mit "medizinischen Berufen" assoziiert. Menschen mit Stoffmasken wurden im Vergleich zu Personen, die keine Maske trugen, ebenfalls hübscher wahrgenommen.

"In einer Zeit, in der wir uns verletzlich fühlen, empfinden wir das Tragen von medizinischen Masken möglicherweise als beruhigend und stehen dem/der TrägerIn daher positiver gegenüber", erklärte Lewis weiter.

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