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Wie Parfum zum perfekten Weihnachtsgeschenk wird

Weihnachtszeit ist bekanntlich Luxuszeit. Was läge da näher, als einem geliebten Menschen ein ganz besonderes Geschenk zu machen: ein echtes Parfum.

900 Milliliter reinen Parfums kosten mitunter 6.000 Euro. Ein stolzer Preis. Damit man besonders lange etwas davon hat, tupft man es auch nur auf und sprüht nicht. Und es gibt noch mehr Geheimnisse. 

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Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass reines Parfum sich nicht allein über die Duftkonzentration definiert.

"Vielmehr beinhaltet ein reines Parfum die gesamte kreative Idee des Duftdesigners", erklärt Marc vom Ende. Er muss es wissen, immerhin ist er einer der wenigen Parfumeure in Deutschland.

Tatsächlich ist es so, dass "die Herz-, Kopf- und Basisnote in einem reinen Parfum komplett erhalten ist", ergänzt der Brancheninsider Elmar Keldenich.

Dazu muss man wissen: "In der klassischen Parfumlehre benutzt man das reine Parfum als Grundlage. Ein Eau de Parfum oder Eau de Toilette dagegen ist dort lediglich eine Ergänzung, wenn beispielsweise die Kopfnote verfliegt", erklärt vom Ende.

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Parfum als Geschenk unterm Baum

Aber wie findet man nun das passende Parfum als Geschenk? Ins Badezimmer zu gehen und zu schauen, was die Beschenkte als Duft dort stehen hat, sei die einfachste Methode, meint Keldenich.

Wer jedoch ein neues Parfum verschenken möchte, müsse ganz detektivisch Anhaltspunkte sammeln.

Eine Bodylotion mit Kokosduft bringe dabei ebenso auf die richtige Spur wie eine Leidenschaft für Vanilleeis oder eine Vorliebe für Basilikum beim Essen, sagt Keldenich. "Denn das deutet auf ein Faible für krautige Düfte hin."

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Beratung beim Kauf des neuen Dufts

"Das A und O beim Kauf eines echten Parfums ist aber eine fachkundige Beratung", sagt der Kosmetikexperte Martin Ruppmann.

"Die findet man vielfach nicht in großen Ketten, die mehr auf das Basissortiment aus Eau de Parfum und Eau de Toilette ausgerichtet sind."

Stattdessen verweist Ruppmann auf kleine, spezialisierte Parfümerien wie etwa Harry Lehmann in Berlin. Der kleine Laden für individuelle Parfums existiert bereits seit 1926.

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Doch nicht nur nach einer geeigneten Parfumerie muss man ein wenig suchen. "Es gibt heute auch nicht mehr so viele Hersteller, die reine Parfums produzieren", weiß Keldenich.

"Auf Anhieb fallen mir da Chanel und Guerlain ein. Von Armani gibt es zudem die Kollektion Privée."

Chanel dagegen bietet nahezu alle Düfte auch in der Parfum-Variante an – zu teilweise stolzen Preisen: So kosten 900 Milliliter des Dufts Mademoiselle als "Parfum Les Grandes Extraits" eben 6.000 Euro. Allerdings ist diese Variante auch streng limitiert.

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Echte Parfüms sind eine Rarität und werden meist von Parfumeuren hergestellt
HAGEN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA (dpa/gms/Stratenschulte)/Julian Stratenschulte

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Tupfen, nicht sprühen

Wie auch andere echte Parfums, wird dieses Sammlerstück mit einem Glasstopfen geliefert. Denn ein reines Parfum tupft man und sprüht es nicht. Das liege daran, dass hier tatsächlich nur wenige Tropfen für ein intensives Dufterlebnis genügen, sagt vom Ende.

Bei der Exklusivität eines reinen Parfums ist es nicht verwunderlich, dass auch allerlei Fälschungen im Umlauf sind. Davor könne man sich allerdings schützen, indem man das Luxusgeschenk im autorisierten Fachhandel kaufe, meint Keldenich.

Das gelte auch, wenn man über die Homepage einer Parfumerie einkaufe. Er erklärt: "Hochwertige Parfums dürfen nur an Fachgeschäfte geliefert werden, die auch Beratung bieten."

Darüber hinaus schütze auch ein Blick auf den "Beipackzettel" vor unschönen Überraschungen, wie Ruppmann ergänzt. "Auch reines Parfum unterliegt der Kosmetik-Verordnung. Deshalb müssen alle Ingredienzen transparent gemacht werden – übrigens gut lesbar und nicht in einer Minischrift."

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Wer seinem Duft-Geschenk eine ganz besondere Note geben möchte, entscheidet sich für ein sogenanntes Tailor-Made-Parfum. Hinter diesem Begriff verbergen sich Duft-Kostbarkeiten, die es nicht fertig zu kaufen gibt.

Stattdessen werden die Ingredienzen nach den Vorlieben der Trägerin gemischt – wobei wir wieder bei der detektivischen Forschungsarbeit wären.