CC0 Pxhere

Beachhandball-EM: Frauen wollen keine Bikinis tragen, werden bestraft

Das norwegische Beachhandball-Team wollte nicht in knappen Slips spielen – ein Regelverstoß, für den die Frauen zahlen mussten.

Vor Kurzem ging in Bulgarien die Beachhandball-Europameisterschaft über die Bühne. Bei den Frauen konnte Deutschland den Titel holen, für Schlagzeilen sorgt dieser Tage allerdings das norwegische Team: Die Spielerinnen wollten wie ihre männlichen Kollegen in Shorts antreten – damit verstießen sie jedoch gegen die offiziellen Regeln, laut denen Frauen in knappen Slips spielen müssen.

Für dich ausgesucht

Anders als im Beachvolleyball, wo die Bikini-Pflicht für Frauen bereits seit 2012 abgeschafft wurde, bestehen die offiziellen Regeln für Beachhandball weiterhin auf knappe Kleidung für weibliche Spielerinnen. "Spielerinnen müssen Bikinihosen tragen, die der angehängten Abbildung entsprechen. Sie müssen körperbetont geschnitten sein, mit einem hohen Beinausschnitt. Die Seitenbreite darf höchstens 10 cm betragen", so steht es im Regelwerk geschrieben.

Die norwegischen Frauen wollten dies nicht länger akzeptieren. Wie "Fox News" berichtet, fühlten die Spielerinnen sich in den knappen Slips sexualisiert und unwohl. Das Team wollte stattdessen in Shorts auflaufen. Dafür hätten die Frauen eine Ahndung von 50 Euro pro Spielerin per Match erwartet – in Summe etwa 4850 Euro. Eine Strafe, die die Norwegerinnen in Kauf genommen hätten, um nicht im Bikini spielen zu müssen.

Kurz vor dem Match habe man dem Team dann aber dennoch mit Disqualifikation gedroht, heißt es. Die Frauen gaben nach – und spielten in Bikinihosen. Erst im letzten Spiel um Platz drei liefen die Frauen demonstrativ in Shorts auf.

Auf Social Media sorgt das Regelwerk inzwischen für Aufregung. Ein Tweet, der auf die Situation der norwegischen Beacherinnen aufmerksam macht, verzeichnet derzeit über 50.000 Likes. Wie der "Stern" berichtet, weist der Europäische Handballverband Vorwürfe zurück, den Frauen mit Disqualifikation gedroht zu haben. Man habe das Team lediglich auf die offiziellen Regeln und möglichen Strafen hingewiesen, heißt es.