Coronavirus: Für den Kampf gegen Pandemie fehlen Unsummen
Es würden mehr als 100 Milliarden US-Dollar (84,62 Mrd. Euro) allein für die Impfstoffe benötigt, man habe bisher nur zehn Prozent erreicht, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag. Die Länder der Erde dürften nicht in ihren Anti-Covid-19-Maßnahmen nachlassen, hieß es am WHO-Hauptsitz in Genf. Die kommenden drei Monate seien entscheidend, sagte er mit Blick auf Impfstoffe bei einem Briefing in der WHO-Zentrale in Genf. "Um dieses Zeitfenster zu nutzen, müssen wir jedoch die Investitionen erhöhen." Es gebe eine große Lücke zwischen den Möglichkeiten und den Geldern, die weltweit bereitgestellt würden. Es sei nie zu spät, die Pandemie zu stoppen, sagte Tedros in New York.
Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird es bis auf Weiteres immer wieder zu steigenden Corona-Zahlen kommen. "Man kann es eine zweite Welle nennen, man kann es eine zweite Spitze nennen, man kann es ein Aufflammen nennen, man kann es nennen wie man will - nimmt man den Druck von diesem Virus, kommt das Virus zurück", sagte WHO-Experte Michael Ryan am Montag in Genf. "Ich weiß, das wollen die Leute nicht hören, aber das ist die Realität", fügte Ryan hinzu. Es sei außergewöhnlich schwer, das Virus zu stoppen.
Die Aufgabe besteht laut Ryan darin, durch Nachverfolgung, Tests und lokale Maßnahmen Ausbruch für Ausbruch schnell zu bekämpfen und so weitere landesweite Lockdowns wie im Frühjahr zu vermeiden. "Das sagen wir den Ländern in Europa: Belasst den Druck auf dem Virus", so Ryan.
WHO-Expertin Maria van Kerkhove erinnerte an die zentrale Bedeutung großer Menschenansammlungen für die Verbreitung des Erregers. "Das Virus liebt solche Ansammlungen."
Seit im Dezember 2019 in China die ersten Fälle festgestellt wurden, sind in mehr als 210 Ländern Infektionen gemeldet worden. Laut einer Zählung von Reuters sind mehr als 19,92 Millionen Menschen weltweit mit dem Coronavirus infiziert worden, 729.883 daran gestorben. Die Dunkelziffer ist sicherlich hoch.
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