Frau nach Schüssen in der Steiermark in Lebensgefahr

Eine Frau schwebt nach der Attacke auf sie in Lebensgefahr
Eine der beiden Frauen, die am Montag in einem Mehrparteienhaus im südsteirischen Straden durch Schüsse verletzt worden sind, schwebte in Lebensgefahr.

Triggerwarnung: In diesem Beitrag werden Gewalt, Missbrauch und Drohungen beschrieben.

Laut Polizei wurde in dem Nachbarschaftsstreit aus nächster Nähe mit einer Schrotflinte geschossen: Eine 52-Jährige wurde lebensgefährlich verletzt, eine 61-Jährige erlitt einen Streifschuss. Der Verdächtige wurde wenig später leblos am Balkon seiner Wohnung aufgefunden. Er beging Suizid.

Wie die Polizei berichtete, dürfte ein seit längerem schwelender Nachbarschaftsstreit zwischen der jüngeren Frau, die im ersten Stock wohnt und dem älteren Bewohner die Ursache der folgenreichen Auseinandersetzung gewesen sein. Warum konkret die Situation ausgeartet ist, war am Dienstag noch nicht klar.

Die 52-jährige Frau hatte gerade Besuch von der 61-jährigen Frau, als auf sie aus einer Schrotflinte geschossen wurde. Laut Polizei befand sich der 74-jährige in rechtmäßigem Besitz der Waffe.

Die beiden Frauen werden im LKH Feldbach bzw. im LKH Graz medizinisch versorgt. Die 52-Jährige hatte lebensgefährliche Verletzungen im Bauchbereich erlitten und muss noch operiert werden. Die 61-Jährige erlitt einen Streifschuss im Bereich der Hüfte und war Montagabend in stabilem Zustand.

Verständigung der Polizei

Ein Ohrenzeuge hat, nachdem er Schüsse hörte, die Polizei verständigt. Er zeigte laut Polizei Zivilcourage und transportierte die Verletzten mit einem Pkw zum wenige hundert Meter entfernten Gemeindeamt Straden. Das Mehrparteienhaus wurde daraufhin gesichert, damit niemand mehr hineingehen konnte. Die beiden verletzten Frauen wurden in Sicherheit gebracht und medizinisch versorgt. Außerdem wurde das Personal einer nahen Schule angewiesen, die Kinder vorübergehend nicht nach draußen gehen zu lassen.

Beamtinnen und Beamte der Spezialeinheit Cobra, der Schnellen Reaktionskräfte (SRK) und der Verhandlungsgruppe Süd wurden zum Einsatz gerufen. Neben Polizisten aus dem Bezirk Südoststeiermark waren am Montag auch Kräfte der Bereitschaftseinheit, der Verhandlungsgruppe Süd und der Drohnenaufklärung vor Ort.

Der Tatverdächtige wurde tot am Balkon seiner Wohnung gefunden. Laut den Ermittlungen hat er sich mit der Tatwaffe selbst erschossen. Die Staatsanwaltschaft Graz ordnete eine Obduktion des Leichnams, die Bestellung eines Sachverständigen für Waffenuntersuchungen, die Sicherstellung der Tatwaffe, sowie die Fortführung der Ermittlungen an. Diese werden vom Landeskriminalamt Steiermark, Ermittlungsbereich Leib/Leben geführt.

Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.

Frauen, die Gewalt erleben, finden u.a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133)

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