APA - Austria Presse Agentur

Italienischer Kulturtourismus beklagt Milliarden-Einbußen

Die Kulturstadt Florenz beklagt Riesenschäden wegen der Coronavirus-Epidemie.

Wegen starken Einnahmerückgängen in den Bereichen Mode, Tourismus und Handwerk habe die Stadt Verluste in der Größenordnung von sieben Milliarden Euro zu melden, berichtete der Bürgermeister Dario Nardella in einem Radiointerview. "Der Sommer ist schlecht verlaufen. Die Zahl der Touristen ist um 50 Prozent gesunken. Es besteht Sorge wegen der Ungewissheit der nächsten Monate", gab der Bürgermeister zu. Die Stadt bemühe sich, mit großen Veranstaltungen zu reagieren. Kommende Woche (2. und 3. September) sind im Palazzo Pitti Defilees des Modehauses Dolce&Gabbana geplant. In Mugello ist am 13. September der Formel 1-Grand Prix der Toskana vorgesehen. Am Vortag wird der tausendste GP mit Ferrari gefeiert.

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Schwierig ist die Lage auch in den Kulturstädten Rom und Venedig. Während der Tourismus in Bade- und Bergortschaften dank der starken Präsenz italienischer Urlauber positive Resultate im Sommermonat August meldet, beklagen die vor allem auf Ausländer angewiesenen Kunststädte starke Einnahmenrückgänge.

"In den Kulturstädten ist der internationale Tourismus nicht von italienischen Besuchern kompensiert worden, die sich im Sommer vor allem für einen Strandurlaub entscheiden", berichtete Roberto Calugi, Generaldirektor des Verbands Fipe-Confcommercio, der Inhaber von Restaurants und Lokalen vereint. In vielen Städten wie Mailand, Florenz und Rom haben unzählige Lokale nach dem Lockdown nicht mehr geöffnet.

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Die Ausgaben der Italiener für den Sommerurlaub sind infolge der Coronakrise stark gesunken. Gegenüber dem Sommer 2019 kürzten die Italiener ihre Urlaubsausgaben um 25 Prozent auf 588 Euro pro Kopf, geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Meinungsforschungsinstituts Ixe hervor. Trotz Coronavirus haben zwar 73 Prozent der Italiener einen Sommerurlaub verbracht, das sind aber 13 Prozent weniger als im Vorjahr. Die geringeren Ausgaben seien das Ergebnis von kürzeren Urlauben in Ortschaften, die in der näheren Umgebung des Wohnsitzes liegen.