Plakolm für NEOS-Pläne für neues Pflichtfach "Leben in Demokratie"
"Kindgerechte Wertekurse und damit mehr Respekt helfen dem Zusammenleben in der Schule und auch den Lehrerinnen und Lehrern", so Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) in der "Kronen Zeitung" (online). "Ich sehe das aber nicht als Ersatz für den konfessionellen Religionsunterricht".
Es gebe ein "Riesen-Thema mit ausländischen Schülern, die in Österreich leben und unsere Werte nicht respektieren, weil sie es zu Hause so lernen", so Plakolm. Insofern sei die Idee Wiederkehrs "durchaus gut".
Der Wiener Bildungsstadtrat Wiederkehr hat am Dienstag die Einführung eines Pflichtgegenstands "Leben in einer Demokratie" ab der ersten Klasse Volksschule gefordert. Anlass war die Veröffentlichung einer Statistik, wonach mittlerweile die Mehrheit der Wiener Volksschüler (35 Prozent) Muslime sind und innerhalb dieser Gruppe gebe es einen erhöhten Anteil an Personen, die andere Gruppen abwerten - etwa Juden, die LGBTIQ-Community oder Frauen. Abwertungstendenzen gegenüber anderen Gruppen seien aber unabhängig von Religionen - siehe Rechtsextremismus -, die Beschäftigung mit Demokratie und Werten sei für alle Kinder in Österreich relevant, so Wiederkehr.
Von der ÖVP war zunächst Ablehnung zum Vorschlag für das neue Fach gekommen, die Partei sah dadurch den Religionsunterricht in Frage gestellt. Wiederkehr präzisierte allerdings, dass laut seinem Modell Religion zusätzlich zum Demokratieunterricht weiter freiwillig belegt werden könne. Derzeit ist Religion für Angehörige einer Religionsgemeinschaft ein Pflichtgegenstand, von dem man sich (entgegen dem Wortsinn) aber abmelden kann. Ab der Oberstufe muss im Fall einer Abmeldung bzw. von Schülern ohne Bekenntnis der Ethikunterricht besucht werden.
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