Oper von Wunderkind Deutscher im Salzburger Landestheater

Anne-Fleur Werner und George Humphreys in "Des Kaisers neue Walzer"
Die dritte Oper der als Wunderkind gefeierten Alma Deutscher ist am Samstagabend im Salzburger Landestheater erfolgreich uraufgeführt worden.

Nach fast dreieinhalb Stunden fiel der Vorhang für "Des Kaisers neue Walzer" begleitet von starkem Applaus des Publikums. In der musikalischen Komödie geht es um die etwas holprige Annäherung zwischen einer Milliardärs-Tochter und einem Gärtner - sie liebt die Klassik, er liebt die Popmusik.

Das Bühnenwerk erinnert aufgrund der viele Sprech-Passagen und der Mikrofon-Unterstützung für die Akteure auf weiten Strecken eher an ein Musical oder eine musikalische Nummern-Revue als an eine klassische Oper, was das Publikum aber nicht zu stören schien. Das Mozarteumorchester Salzburg leitete Katharina Wincor.

"Melodielose Welt"

Eine Botschaft von Deutscher zog sich durch viele Szenen: Musik entfaltet ihre Pracht in der Harmonie und nicht in der "melodielosen Welt", wie sie nach ihrer Überzeugung die moderne klassische Musik prägt. "Das Wesen der Moderne ist die Emanzipation der Dissonanz", singt der Böse unter den Charakteren. Deutscher möchte, bei allem Respekt vor den modernen Komponisten, die Haltung parodieren, dass - wer wenig eingängige Musik nicht mag - eben ein Kulturbanause sei. Wie im Märchen von Hans Christian Andersen "Des Kaisers neue Kleider" soll ihr Werk ein Zwischenruf sein.

Die Musik aus der Feder von Deutscher ist jedenfalls äußerst gefällig - Seligkeit im Walzertakt. Die Britin, die inzwischen in Wien lebt und an der Musik-Universität Dirigieren studiert, hatte als Elfjährige mit ihrer Oper "Cinderella" für internationales Aufsehen gesorgt. Deutscher begann mit zwei Jahren Klavier zu lernen, mit drei kam die Violine hinzu. Mit sechs schrieb sie ihre erste Klaviersonate.

Um Praxis zu sammeln, leitet die junge Musikerin ab April 30 Konzerte mit einem Walzerorchester, mit dem sie in Wien Mozart, Strauss und eigene Kompositionen aufführt. Die Bezeichnung "Wunderkind" habe sie immer gehasst, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur vor kurzem. "Um ein Ziel zu erreichen, braucht man immer Talent, harte Arbeit und zu wenig Zeit." Später möchte sie eine Musikschule gründen, wo sie Komponieren und Harmonielehre unterrichten will.

(SERVICE - Internet: http://go.apa.at/vOsAsH32)

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