Sonderschau im Mozarthaus über Kulinarik im Komponistenleben

Schau zeigt, wo und was Mozart tafelte
"Wollt ihr die Speisen nicht verschmähen, so esset, trinket froh davon", heißt es in der "Zauberflöte".

"Blitzlichter der Kulinarik tauchen immer wieder in der Arbeit von Wolfgang Amadé auf", sagte Gerhard Vitek, Geschäftsführer des Mozarthaus Vienna, am Donnerstag. Eine Sonderausstellung in dem Museum beschäftigt sich mit "Mozart bei Tisch". Anhand von Briefen und zeitgenössischer Literatur geht man dem Essen und Trinken des Komponisten nach: in dessen Leben und in Werken.

Gezeigt werden ab morgen (24. Mai) rund ein Jahr lang Musikhandschriften und Briefe Mozarts ("Faksimile und auch Originale", so Kuratorin Ingrid Fuchs), historische Musikalien, Dokumente in Schrift und Bild sowie "gegenständliches Material" aus diversen Sammlungen zum Thema der in einem Raum des Haues untergebrachten Schau. Man stütze sich streng auf Fakten, betonte Ko-Kurator Otto Biba. "Legenden finden keinen Platz", ist auf einer Texttafel gleich am Beginn zu lesen.

"Mozart sieht Essen und Trinken nicht nur als Nahrungsaufnahme, sondern auch als kulturelles wie soziales Erlebnis", wird Biba in den Presseunterlagen zur Ausstellung zitiert. Zunächst gibt es z.B. Einblicke in "Mozart isst daheim" und "Tafeln bei Adeligen". "Sie können hier auch zwei Kochbücher aus der damaligen Zeit sehen und Original-Rechnungen, etwa für Schmalz, oder einen Küchenzettel", sagte Fuchs. Dann geht es zu "Mozart im Wirtshaus": "Dort hat er ebenso verkehrt wie beim hohen Adel", erzählte Biba.

"Die abscheulichsten Wirtshauser, Unflath, nichts zu Essen als zum glück da und dort Eyer und Broccoli", schrieb Leopold Mozart 1970 an seine Frau in Salzburg über eine fünftägige Reise mit seinem Sohn Wolfgang Amadeus von Florenz nach Rom. Derartige Zitate prangen als Überschriften über den jeweiligen Kapiteln der Schau - in diesem Fall über "Mozart im Wirtshaus", wo auch ein Reisebesteck von anno dazumal, allerdings nicht aus dem Besitz des Wunderkindes, ausgestellt ist.

Nicht zuletzt erfahren Besucherinnen und Besucher - der Eintritt ist im regulären Ticket für das Mozarthaus integriert - einiges über "Essen und Trinken in Mozarts Opern". Auch, dass Mozart, während er 1791 "La Clemenza di Tito" schrieb, täglich mit Freunden ein Café unweit seiner Wohnung aufsuchte. Und eine Wandtafel gibt Auskunft über eine humorvolle Episode: "Das ist eine meiner Lieblingsgeschichten", schmunzelte Fuchs, "dass Mozart einmal beim Komponieren zu essen vergessen hat."

(S E R V I C E - "Mozart bei Tisch" im Mozarthaus Vienna, Domgasse 5, 1010, 24.5.-16.3., täglich 10-18 Uhr, mozarthaus.at)

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