Stadttheater Klagenfurt präsentiert "erstaunlichen" neuen Spielplan

Theater Klagenfurt
Saison 2024/25 unter dem Motto "Wir machen Sie staunen" - Unter anderem mit "Rheingold" und Josef Winkler im Programm - Intendant Aron Stiehl freut sich über 86 Prozent Auslastung heuer.

Für Nicholas Milton, Chefdirigent des Kärntner Sinfonieorchesters, ist es die letzte Saison am Klagenfurter Stadttheater, doch bei der Programmpräsentation für die Saison 2024/25 am Mittwoch freute er sich, ein ambitioniertes Großprojekt mit abschließen zu können: Mit Richard Wagners Oper "Rheingold", die den "Ring des Nibelungen" ursprünglich einleitet, endet in Klagenfurt die über Jahre angelegte Tetralogie.

Den Auftakt der neuen Saison macht am 19. September 2024 Giacomo Puccinis Opernblockbuster "Tosca", gefolgt von Andrea Eckert als Maria Callas, zu deren Paraderollen Tosca ja zählte. Wer Terence McNallys Schauspiel "Meisterklasse" in Wien nicht gesehen hat, kann das ab 10. Oktober in Klagenfurt nachholen. Auf Kontrastprogramme zu setzen, hat sich für Hausherren Aron Stiehl bisher gut bewährt, wie auch die heuer 86-prozentige Auslastung zeigt: "Das ist mehr als vor Corona!" (Stiehl) Und so folgt auf die Oper "Stallerhof" von Gerd Kühr (Österreichischen Staatspreisträger mit Kärntner Wurzeln) das Musical "Sister Act", zu dem Alan Menken die (vom Film abweichende) Musik geschrieben hat. Die musikalische Leitung liegt bei der jungen Korrepetitorin und Komponistin Hannah Eisendle - einem "der großen jungen Talente des Hauses", wie Stiehl stolz betont.

Hollywoodbezug gibt es auch bei der Komödie "Mein Freund Harvey", die als Kooperation mit den Vereinigten Bühnen Bozen zu sehen sein wird. Im Spielplan, der heuer unter dem Motto "Wir machen Sie staunen" steht, finden sich auch indirekte Fortsetzungen zweier Erfolgsproduktionen der Vergangenheit: Sabine Arthold kommt zu "Dance Episodes" wieder mit Studierenden der Performing Academy in Wien, die dem Kärntner Publikum noch aus dem Vorjahr mit der umjubelten Tanztheaterproduktion "Feuervogel/Carmina Burana" in Erinnerung ist (ab 6. Februar 2025). Und der israelische Theatermacher Noam Brusilovsky, der vor zwei Jahren das mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnete Bühnenprojekt "Nicht sehen" realisierte, widmet sich neuerlich Kärntner Befindlichkeiten. Mit "Queerinthia" will er queere Geschichten aus der ländlich-patriarchalen Gesellschaft ins Scheinwerferlicht rücken (ab 10. April).

Klassisches steht mit Goethes "Iphigenie auf Tauris", Rossinis Oper "La Cenerentola" und drei Chorkonzerten von Giuseppe Verdi ("Messa da Requiem") Ende Mai, Anfang Juni auf dem Programm. Die letzte Sprechtheaterpremiere ist am 15. Mai 2025 der Uraufführung des Stückes "Ich bei Tag und du bei Nacht in der Konditorei Patisserie 'Chaim Soutine'" von Josef Winkler gewidmet. Den Monolog, ein Auftragswerk des Stadttheaters Klagenfurt, wird die Schauspielerin Anne Bennent im Atrium des Landesmuseums "kärnten.museum" gestalten.

Insgesamt sind elf Produktionen geplant: sieben im Musiktheater und fünf Schauspielproduktionen. Die große Kindertheaterproduktion im Haupthaus ist "Momo" von Michael Ende gewidmet (21. November 2024). Mit "Zauberwelten" geht das Stadttheater in die Kindergärten, mit "Miss Sonnenschein und Mister Glücklich" gibt es wieder eine Koproduktion mit dem Theater KuKuKK für die jüngsten Besucher. Als Koproduktion mit diesem freien Theater wird auch "Die Nibelungen" für Jugendliche ab zwölf gezeigt, und mit "Ich, Cinderella" will das Stadttheater ein Konzert für die ganze Familie bieten.

Das Kärntner Sinfonieorchester bringt sechs Konzerte im Konzerthaus und drei Sonderkonzerte (Musikwochen Millstatt, Klassik im Burghof, Musikverein). Im Rahmen von "Statt Theater" wird es auch wieder ein Theaterfest mit einem bunten Programm samt einer szenischen Lesung zu Peter Turrinis 80. Geburtstag geben. Konzerte, Lesungen, Performances, Kabarett und zwei Gesprächsreihen ergänzen den abwechslungsreichen Spielplan. Außerdem verabschiedet sich das Stadttheater von seinem Chefdirigenten Nicholas Milton mit einem Galakonzert des KSO und Tschaikowskis 5. Symphonie sowie Rückblicken auf Highlights der gemeinsamen Arbeit (15. Juni).

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