Über zwei Drittel mit Regierungsarbeit unzufrieden

Die Koalition sorgt mit ihrer Arbeit für Unzufriedenheit
Nach zwei Jahren Corona-Pandemie ist die Bevölkerung mit der Arbeit der türkis-grünen Bundesregierung so unglücklich wie noch nie.

69 Prozent sind unzufrieden, zeigt eine aktuelle Befragung von Peter Hajek für ATV. Umgekehrt ist die Zufriedenheit mit 28 Prozent auf einem Tiefpunkt. In der aktuellen Sonntagsfrage für von Unique Research für "profil" hat die Koalition keine Mehrheit, die SPÖ mit 25 Prozent und die ÖVP mit 24 Prozent liegen in der Umfrage de facto gleichauf.

Am 25. Februar 2020 gab es die ersten bestätigten Corona-Fälle in Österreich, die damals frische Koalition aus ÖVP und Grünen musste auf Pandemiemanagement umstellen. Nach zwei von Lockdowns und anderen Einschränkungen geprägten Jahren steht es schlecht um die Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung: Laut Hajeks "Frage der Woche" für ATV (800 Befragte ab 16, telefonisch und online, diese Woche, Schwankungsbreite 3,5 Prozentpunkte) sind 69 Prozent "weniger" oder "gar nicht" zufrieden, und nur mehr 28 Prozent "sehr zufrieden" oder "zufrieden".

Wie die Zeitreihe zeigt, haben sich die Zufriedenheitswerte im Lauf der Pandemie eklatant verändert: Zum Start der Koalition im Jänner 2020 waren noch 48 Prozent der Befragten zufrieden und 41 Prozent unzufrieden. Im April 2020 - Mitte des Monats kam es zu schrittweisen Lockerungen - waren sogar über drei Viertel (76 Prozent) mit der Regierungsarbeit zufrieden und nur ein Fünftel (21 Prozent) unzufrieden.

Dann ging es mit der Stimmung bergab, bei der Befragung im Dezember 2020 im Lichte des ersten Corona-Weihnachtens waren 55 Prozent zufrieden und 42 Prozent unzufrieden. Im Frühjahr, konkret im März 2021, gaben nur mehr 42 Prozent an, zufrieden zu sein, und mit 55 Prozent war die Mehrheit unzufrieden. Ein knappes Jahr später im Februar weist die Befragung nun eben 69 Prozent Unzufriedene und nur mehr 28 Prozent Zufriedene aus.

"Der massive Rückgang der Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung ist nicht schwer zu interpretieren: Corona-Krisenmanagement im Allgemeinen, die Corona-Impfpflicht im Speziellen und eine Kanzlerpartei, die permanent unter dem Druck der Justiz steht", erläuterte Hajek die Ergebnisse.

In Umfragen hat die ÖVP ihren klaren ersten Platz der vergangenen Jahre mit Spitzen jenseits der 40 Prozent längst eingebüßt, so auch in der aktuellsten Hochschätzung der Sonntagsfrage für das Magazin "profil" von Unique Research (800 Befragte ab 16, telefonisch und online, diese Woche): Die ÖVP liegt demnach bei 24 Prozent, die SPÖ bei 25 Prozent. Die maximale Schwankungsbreite der Umfrage beträgt 3,5 Prozentpunkte. Bei der Nationalratswahl 2019 bekam die ÖVP noch 37,5 Prozent, die SPÖ 21,2 Prozent.

Die FPÖ würde laut der Umfrage mit 18 Prozent Platz drei schaffen (Wahl 2019: 16,2 Prozent). Die Grünen liegen mit 13 Prozent knapp unter ihrem Ergebnis der letzten Nationalratswahl (13,9 Prozent). Die NEOS bekommen in der Sonntagsfrage zehn Prozent (Wahl 2019: 8,1 Prozent). Die Impfgegner MFG würden mit sieben Prozent in den Nationalrat einziehen.

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