Vorarlberg startet Ausbau der Glasfaser-Infrastruktur

Vorarlberg startet Ausbau der Glasfaser-Infrastruktur
Vor allem Täler mit bisher schwächerer Infrastruktur sollen profitieren. Es sollen mehrere Millionen investiert werden.

Der großteils im Landeseigentum stehende Vorarlberger Energieversorger illwerke vkw AG hat am Freitag gemeinsam mit Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) den Ausbau der Glasfaser-Infrastruktur angekündigt. Man investiere in den nächsten zehn Jahren 340 Mio. Euro. Besonders profitieren sollen die Täler, wo die Versorgung mit guten Datenverbindungen noch mangelhaft sei, so die illwerke-Vorstände Christof Germann und Gerd Wegeler. Wallner sah einen "klaren Standortbonus".

Einstimmig beschlossen

Bis 2040 wollen die illwerke insgesamt rund 9 Mrd. Euro in den Ausbau von Erneuerbaren Energien, Energienetze, Kraftwerke und den Ausbau der kritischen Infrastruktur investieren. Ein entsprechendes Programm wurde am Freitag einstimmig von der Hauptversammlung beschlossen. Der Ausbau der Glasfaser-Infrastruktur soll in einer eigenen Geschäftseinheit erfolgen, als Provider will man dabei nicht auftreten, vielmehr werde das Netz den Betreibern via "Open Access" zur Verfügung gestellt, hieß es.

"Wir verfolgen in Vorarlberg eine klare und gesamtheitliche Netzstrategie und sehen darin einen klaren Standortbonus. Die Vorteile, wenn unser Landesenergieversorger hier federführend mit an Bord ist, liegen klar auf der Hand", so Wallner. 

So böten sich Chancen für Unternehmen und Haushalte in Ortschaften mit bisher schwächerer Infrastruktur. Das Kommunikationsnetz gehöre schon lange zur kritischen Infrastruktur, betonte Wallner. "Kritische Infrastruktur gehört in verlässliche Hände", so auch Vorstandsvorsitzender Germann. Eine starke Anbindung ans Internet gehöre inzwischen ebenso zu den elementaren Bedürfnissen wie eine sichere Energieversorgung. Die Zukunftstechnologie Glasfaser liege damit in eigener Hand.

60.000 Haushalte profitieren

Gerade in den Talschaften Bregenzerwald, Montafon, Leiblachtal, Klostertal, Großes Walsertal und Brandnertal sehe man großen Handlungsbedarf. "Von der Umsetzung in den Talschaften profitieren Berechnungen zufolge rund 60.000 Haushalte, das entspricht rund 30 Prozent aller Haushalte in Vorarlberg", so Wegeler. 

Zwei Drittel der anschlussfähigen Gebäude seien in diesen Regionen, ein Drittel in den Ballungsräumen im Walgau und Rheintal. Für den Ausbau stehe man in Kooperation mit den 24 Gemeinden des Bregenzerwalds, wo in sieben Kommunen schon der Startschuss fiel, sowie mit den zehn Montafoner Gemeinden, wo 2026 der Ausbau beginnt.

Ein weiterer Beschluss der Hauptversammlung am Freitag betraf den Vorstand: Christof Germann wurde einstimmig für eine weitere fünfjährige Periode zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Germann ist seit Jänner 2005 Mitglied des Vorstandes, seit 1. Juli 2023 ist er Vorstandsvorsitzender. Er führt die illwerke vkw gemeinsam mit Vorstand Gerd Wegeler.

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