UN- Klimakonferenz: Weiter keine Fortschritte erkennbar
Aus EU-Delegationskreisen hieß es, die ägyptische Präsidentschaft habe auch keine neuen Beschlussentwürfe vorgelegt.
Der niederländische Klimaminister Rob Jetten sagte, man habe das Gefühl, dass der COP27-Gipfel in einigen Bereichen Rückschritte gegenüber dem im Vorjahr in Glasgow vereinbarten Klimaabkommen mache. Er äußerte sich unzufrieden über den Stand der Verhandlungen.
"Ich denke, jeder ist nicht wirklich glücklich über die Fortschritte, die über Nacht gemacht wurden. Vor allem bei der Abschwächung des Klimawandels sind sie einfach nicht gut genug", sagte Jetten am Rande des Gipfels gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir warten immer noch auf einige Texte, aber es fühlt sich an, als ob wir im Vergleich zu Glasgow einen Rückzieher machen, und das ist inakzeptabel."
Noch keine abschließende Einigung
Offen sind weiterhin insbesondere Beschlüsse zur Errichtung eines Fonds oder anderer Finanzinstrumente zum Ausgleich von klimabedingten Schäden. Auch bei dem vorgesehenen Aktionsprogramm zur Senkung der Emissionen gab es noch keine abschließende Einigung, ebenso bei weiteren Fragen zur Finanzierung von Klimaschutz und -anpassung. Für einen vorgesehenen Manteltext mit grundlegenden Zielsetzungen wurde gleichfalls bis zuletzt um Formulierungen gerungen.
UN-Klimakonferenz: Ende war für Freitag anberaumt
Eigentlich hätte die Konferenz bereits Freitag enden sollen, wurde aber wegen der vielen noch offenen Fragen durch die ägyptische Präsidentschaft bis Samstag verlängert. Ob dies dann ausreichen würde, blieb jedoch ungewiss. Zu den klimabedingten Schäden kursierten in der Nacht neue, noch inoffizielle Vorschläge von Großbritannien und weiteren Industriestaaten die einen Ausgleichsfonds im Rahmen umfassenderer Finanzregelungen vorsehen.
Am Rande des COP27-Treffens war es in den vergangenen Tagen auch verschiedentlich zu Protesten gekommen. So hatten Hunderte von Aktivisten demonstriert und an die Industrieländer appelliert, für die Folgen der globalen Erwärmung zu zahlen. Zudem wurde die Freilassung von politischen Gefangenen in Ägypten gefordert.
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