APA - Austria Presse Agentur

Wiener Bürgermeister bei Erdogan

Der Wiener Bürgermeister Ludwig ist am Freitag vom türkischen Präsidenten Erdogan empfangen worden.

Bei dem Treffen ging es um die türkischen Bemühungen für Frieden in der Ukraine, teilte Ludwig im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Ziel der Reise des Bürgermeisters sei es gewesen, "dabei mitzuhelfen, die staatlichen Beziehungen zwischen Österreich und der Türkei wieder zu verbessern", hieß es.

"Die türkischen Bemühungen für Frieden in der Ukraine sind wichtig", lobte der Wiener Bürgermeister. Beim Gespräch mit Erdogan seien "selbstverständlich" auch die Kopenhagener Kriterien für einen EU-Beitritt angesprochen worden, so Ludwig.

Im Rahmen seines Besuchs in der Türkei habe er auch die Präsidentin des türkischen Städtebundes Fatma Sahin sowie Vertretern der Religionsgemeinschaften getroffen, berichtete Ludwig am Samstag auf Twitter. Mit dem türkischen Oberrabbiner Ishak Haleva und dem armenisch-orthodoxen Patriarchen Sahag II. Maschalian tauschte er sich demnach "über die Kulturen und die Religionen sowie das Miteinander und den Dialog der Religionen" aus.

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Kritik an der Reise kam am Samstag von den Wiener Grünen. "Der Besuch bei Präsident Erdogan, einem der undemokratischsten und umstrittensten Politiker überhaupt, ist ein völliger Affront für alle, die unter seinen Repressalien leiden und verfolgt werden. Unverständlich und unbegreiflich", erklärte die nicht amtsführende Stadträtin Judith Pühringer.

In den vergangenen Monaten haben sich Österreich und die Türkei bemüht, die jahrelang belasteten Beziehungen zwischen beiden Ländern wieder zu verbessern. Für Ende Juni ist ein Treffen von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) mit Erdogan am Rande des NATO-Gipfels in Madrid geplant.

Nehammer hatte wiederholt die Vermittlungsbemühungen Erdogans im Ukraine-Krieg gewürdigt. Der Kanzler telefonierte in den vergangenen Wochen mehrmals mit Erdogan, um ihn über seine Gespräche mit Kreml-Chef Wladimir Putin zu informieren.