13 Frauen kreiden Gérard Depardieu sexuelle Übergriffe an

Dem französischen Schauspieler Gérard Depardieu werden von 13 Frauen sexuelle Übergriffe vorgeworfen.
Neuer Skandal um Gérard Depardieu: In einem Medienbericht werfen 13 Frauen dem französischen Schauspieler sexuelle Übergriffe vor.

Gérard Depardieu (74) soll sich in den vergangenen rund 20 Jahren im Rahmen von Dreharbeiten zu elf Filmen unangemessen verhalten haben. Das werfen dem Schauspieler laut eines Medienberichts aktuell insgesamt 13 Frauen vor. Depardieu soll mutmaßliche Opfer angeblich unangebracht berührt oder mit ungebührlichen Kommentaren belästigt haben.

  • Triggerwarnung: In diesem Beitrag werden Gewalt und Missbrauch beschrieben.

Keine neue Anzeige gegen Depardieu

Zu rechtlichen Schritten gegen Depardieu ist es bisher in diesem Zusammenhang offenbar noch nicht gekommen. Dem Branchenmagazin "Variety" zufolge habe die Pariser Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass bisher keine neue Anzeige gegen den 74-Jährigen eingegangen sei. Eine andere Untersuchung, die im Jahr 2020 aufgenommen wurde, sei bisher allerdings nicht abgeschlossen. Eine junge Schauspielerin wirft Depardieu vor, sie 2018 vergewaltigt zu haben. Der Franzose bestreitet die Vorwürfe.

Die französische Internet-Zeitung "Mediapart" habe von den Anschuldigungen in einer mehrmonatigen Recherche erfahren – im Gespräch mit Schauspielerinnen, Make-up-Künstlerinnen und Mitarbeiterinnen unterschiedlicher Produktionen. Die Vorfälle sollen sich demnach oftmals öffentlich und an den Sets von insgesamt elf Filmen ereignet haben, die zwischen den Jahren 2004 und 2022 erschienen sind. Negative Reaktionen lassen sich zuhauf an seinem sonst inaktiven Instagram-Profil ablesen.

Kein Kommentar

Auch die neuen Anschuldigungen, "die unter das Strafrecht fallen könnten", bestreite Depardieu laut seiner Anwaltskanzlei, wie es weiter heißt. Er plane nicht, den Artikel zu kommentieren. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, dass er im Jahr 2015 seine Hand unter das Kleid einer Schauspielerin schob und versucht habe, "in ihr Höschen" zu kommen. Beim Dreh zu einem anderen Film habe er einer Schauspielkollegin hartnäckig an den Hintern gefasst und nahegelegt, dass sie in seinem Ankleideraum verschwinden.

Depardieu habe zudem oftmals obszöne Kommentare sexueller Natur abgegeben, die von Mitarbeitern am Set abgetan worden seien - nach dem Prinzip: "Ist schon okay, es ist doch Gérard." In dem Artikel kommen auch einige Zeugen der Vorfälle zu Wort.

Der gebürtige Franzose, der seit 2013 die russische Staatsbürgerschaft besitzt, hat in seiner mehr als 50-jährigen Karriere unzählige Filme gedreht. Zu Depardieus bekanntesten Streifen gehören unter anderem "Cyrano de Bergerac", "Der Graf von Monte Christo" sowie "Asterix & Obelix". Auch in Hollywood feierte er Erfolge und wurde 1991 für seine Rolle im Film "Green Card" mit dem Golden Globe ausgezeichnet.

Wer Erfahrungen mit Gewalt oder sexuellen Übergriffen erlebt oder in der Vergangenheit erlebt hat, kann sich kostenlos und anonym an die Frauenhelpline gegen Gewalt 0800/222-555, www.frauenhelpline.at, an die Onlineberatung für Mädchen und Frauen im HelpChat, www.haltdergewalt.at, an die Frauenhelpline für gehörlose Frauen, www.oegsbarrierefrei.at/bmf/hilfseinrichtungen/ oder an die Männerberatungsstelle unter 0720 / 70 44 00, https://www.maennerinfo.at wenden.

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