Darum verklagen Show-Teilnehmer:innen den YouTuber "MrBeast"
Die Vorwürfe rund um den US-amerikanischen Erfolgs-YouTuber "MrBeast" reißen nicht ab. Nachdem eine Mitarbeiterin von James Stephen Donaldson, wie "MrBeast" mit bürgerlichem Namen heißt, wegen Sextings mit Minderjährigen in Verruf geriet, steht der YouTuber nun selbst im Visier der Kritiker:innen. Von vorgetäuschten Szenen, menschenunwürdigen Zuständen am Set, sowie der Manipulation von einzelnen Shows ist die Rede. Grundlage dafür ist ein Video eines vermeintlich ehemaligen Mitarbeiters von "MrBeast", der seine Kritik im August auf YouTube veröffentlichte.
Teilnehmer:innen verklagen MrBeast
Bei der Spieleshow "MrBeast", die für Amazon Prime Video gedreht wurde, soll es zu Missständen gekommen sein. Teilnehmende Personen verklagen den YouTuber nun auf "unmenschliche Bedingungen" am Set. In der Klage wurde behauptet, die Kandidat:innen seien sexueller Belästigung ausgesetzt gewesen. Weder Überstunden, noch der Mindestlohn seien bezahlt worden. Außerdem seien sie "seelischem Stress" ausgesetzt gewesen. Auch Essens- und Ruhepausen standen nicht am Plan, grundlegende Hygienemaßnahmen wurden nicht eingehalten oder gewährt.
Wie "Variety" berichtet, haben fünf Personen am 16. September Klage gegen MrBeast eingereicht. In einer Stellungnahme erklärten die Anwälte der anonymen Kandidat:innen: "Mehrere Teilnehmer:innen mussten ins Krankenhaus, während andere von körperlichen und psychischen Komplikationen berichteten und chronischer Misshandlung, Erniedrigung und – im Fall der weiblichen Teilnehmerinnen – feindseligen Arbeitsbedingungen ausgesetzt waren." Eine der weiblichen Klägerinnen erzählte, sie sei während der Show wie "weniger als nichts" behandelt worden.
Fans warten auf Statement von MrBeast
Bisher hat sich der YouTuber noch nicht persönlich in einem Statement zu den Anschuldigungen geäußert. Jedoch veröffentlichte der 26-Jährige am 3. August auf YouTube ein neues Video mit dem Titel "Überlebe für 100 Tage in einem Atombunker und gewinne 500.000 Dollar". Keine Spur von einer Stellungnahme, der YouTube-Star scheint so weitermachen zu wollen, als sei nichts vorgefallen. Sehr zum Ärger etlicher User:innen, die ihren Unmut in Form von über eine Million Dislikes und kritischer Kommentare kundtun.
Kritik wird einfach gelöscht?
Doch wo sind die negativen Bemerkungen alle hin? Scrollt man durch die Kommentarspalte unter MrBeasts Video, sieht man nur mehr positive Rückmeldungen. Ein Post auf X soll beweisen, dass Kritik und Forderungen nach einer Stellungnahme umgehend gelöscht werden.
Welche Vorwürfe konkret im Raum stehen, erfährst du im nachfolgenden Rückblick!
Manipulation bei Wettkampf
In dem 54-minütigen Video vom 27. Juli von „DogPack404“ muss sich "MrBeast" schwere Vorwürfe gefallen lassen. Dem 26-Jährigen folgen mittlerweile 308 Millionen Menschen auf YouTube. Besonders problematisch: Viele der Follower:innen sind noch extrem jung, was angesichts der Anschuldigungen gegen "MrBeast" besonders kritisch zu betrachten ist.
Das Team rund um den YouTuber und "MrBeast" selbst sollen laut „DogPack404“ immer wieder Videos gefälscht oder gescriptet haben, obwohl es sich augenscheinlich um reale Situationen handelte. Als Beispiel nennt der Whistleblower etwa das Video „7 Days Stranded At Sea", in dem "MrBeat" vorgab, mitten am Meer auf einem Floß zu leben. In Wirklichkeit habe der YouTuber nachts auf einer Yacht geschlafen.
"MrBeast": Angeblicher Betrug bei Wettbewerben
Auch das Video „100 Boys vs 100 Girls For $500,000“ soll manipuliert worden sein, wie der ehemalige Mitarbeiter wissen will. Obwohl es hieß, die Teilnehmer:innen würden aus YouTube-Abonnent:innen ausgewählt worden sein, seien für den Wettkampf auch Menschen aus "MrBeasts" Umfeld engagiert worden – angeblich sogar die Freundin von "MrBeast" selbst und einige Menschen aus dem Team, behauptet „DogPack404“. Der Wettkampf soll außerdem nicht fair ausgetragen worden sein: Auch hier hätte es durch Regieanweisungen falsche Darstellungen gegeben.
"MrBeast": Gewaltszenen am Set
Die Vorwürfe wiegen aber noch schwerer: Bei den "Beast Games", einem der Formate auf YouTube, sollen die Teilnehmenden unzureichend versorgt und gefährlichen Gewaltsituationen ausgesetzt gewesen sein. Darüber berichtet auch die YouTuberin Rosanna Pansino, die auch beim Wettkampf „100 Boys vs 100 Girls For $500,000“ teilnahm. In einem Video erzählt sie, dass sie mit Teilnehmenden der "Beast Games" in Kontakt sei und viele Zuschriften erhielt. Am Set wäre den Kandidat:innen der Zugang zu Medikamenten verwehrt worden, schwere Verletzungen, Nahrungs- und Schlafmangel hätten außerdem an der Tagesordnung gestanden.
"Mehrere Menschen wurden von anderen auf die Brust und den Hals getreten. Eine Frau hatte sogar ein Seil um ihren Hals", lautet etwa ein Auszug aus einer Zuschrift an die YouTuberin. Andere berichten von verschiedenen Situationen, die ihnen Angst machten. Etwa, als sie immer wieder in Moshpits gerieten, die angeblich vom Team rund um "MrBeast" befeuert wurden.
Bislang äußerte sich James Stephen Donaldson noch nicht persönlich auf seinen Social-Media-Kanälen. Ein Mitarbeiter namens "Chucky" versucht gerade auf X Schadensbegrenzung zu betreiben und dementiert einige der Vorwürfe. „DogPack404“ sei nur einen Monat Teil des Teams gewesen und hätte somit bei vielen der Videodrehs am Set gefehlt. Der wiederum kündigte noch weitere Videos an.
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