Gottschalk lästert erneut: Shirin Davids Aussehen passt ihm nicht
Wetten, dass es das jetzt war? Thomas Gottschalk (73) hat am 25. November ein letztes Mal die große deutsche Samstagabendshow "Wetten, dass..?" präsentiert. Doch anstatt würdig aus dem Amt zu scheiden, leistete er sich einige Fauxpas. So geriet er bspw. mit Rapperin Shirin David aneinander, wofür er heftige Kritik kassierte. Doch auch Wochen nach der Show kann er es nicht lassen und schießt in einem Podcast erneut gegen David.
Shirin David sieht nicht aus wie eine Feministin?
Schon in der "Wetten, dass...?" Sendung will Moderator Thomas Gottschalk ihr "die Feministin" nicht angesehen haben, doch legt er im "Supernasen"-Podcast noch eine Schippe drauf: "Shirin sieht ja nicht mehr so aus, wie sie einmal ausgesehen hat. Und man kann mir nicht erzählen, dass es ein Zeichen von Feminismus ist, wenn man sich hübscher machen lässt." Im nächsten Atemzug erwähnt er die bekannte deutsche Feministin Alice Schwarzer (81), dass man ihr "irgendwie ansehe", dass sie Feministin ist. Sie habe außerdem ihr Aussehen nie operativ verändert.
Also darf sich eine Frau sich nicht um Schönheit bemühen und gleichzeitig Feministin sein?
Warum hagelt es für die letzte "Wetten, dass..?"-Sendung Kritik?
Live aus Offenburg begrüßte Gottschalk zahlreiche Promis aus Sport, Musik und Film. Es folgten minutenlange Standing Ovations, als Gottschalk die Bühne betrat. Der wollte dafür sorgen, dass es keine "Andacht" wird. "Es gibt mich weiter, ich bin noch nicht tot nach dieser Veranstaltung hier", scherzte er im Gespräch mit Matthias Schweighöfer (42), dem ersten Gast auf Gottschalks Couch. Doch wie genau sah sein kontroverses Verhalten aus?
- Thomas Gottschalk provozierte Shirin David ➞ beide lieferten sich daraufhin einen verbalen Schlagabtausch
- Gottschalk meinte zu Sängerin Cher, deren Hand er einfach ergriff: "Heutzutage muss man ja Angst haben, eine Frau anzufassen"
- Der Moderator fragte Helene Fischer nach einer möglichen Schwangerschaft
- Neuinterpretation von "Atemlos": Helene Fischers Auftritt mit Shirin David kam bei Fans nicht gut an
- Gottschalk fragte Rollstuhlfahrer nach seiner Krankheit
Helene Fischer und Shirin David performten "Atemlos"
Das Warten auf den von vielen Zuschauer:innen wohl am sehnlichsten erwarteten Auftritt des Abends hatte ein Ende, als Schlagerkönigin Helene Fischer (39) und Rapperin Shirin David (28) eine Performance zu einer neuen Version des Megahits "Atemlos durch die Nacht" präsentierten.
Die Rapperin bot die Strophen im Sprechgesang dar, Helene Fischer sang wie gewohnt den Refrain. Das Studium-Publikum jubelte, doch viele Fans zeigten sich im Netz enttäuscht ob der Neuinterpretation. "Wie schlecht darf Musik sein?", fragte einer Userin auf X (vormals Twitter). "Manchmal sollte man es einfach bei Original belassen", wetterte ein weiterer X-Nutzer. Insbesondere die Rap-Einlage schien vielen ein Dorn im Auge gewesen zu sein: "Der Auftritt von Helene Fischer war sehr gut, aber Shirin David war überflüssig", hieß es in einem weiteren Kommentar.
Gottschalk provoziert Shirin David – die schlägt zurück
Nach einem kurzen Outfit-Wechsel ging es für die beiden dann ebenso auf die Couch. Dort gab insbesondere David dem abdankenden Moderator Kontra. Er habe ihr nicht angesehen, dass sie Opern-Fan sei und auch "die Feministin" nicht. "Warum denn nicht? Weil ich gut aussehe? [...] Als Feministin können wir gut aussehen und wir können klug sein und eloquent und wunderschön zugleich. Das eine schließt das andere nicht aus", erklärte sie zu aufbrandendem Applaus. Da habe sie recht und er habe auch nie anderes behauptet, antwortete er. Gottschalk habe ihr zufolge etwa einmal gemeint, dass Influencer nicht auf seine Couch gehörten, doch sie finde es dort ziemlich gemütlich.
Und auch gegenüber Helene Fischer machte der 73-Jährige eine völlig unpassende und übergriffige Aussage: "Du kannst auch gleich erzählen, dass du wieder schwanger bist, wenn du möchtest." Die Schlagersängerin meinte daraufhin: "[...] Nee, jetzt ist noch alles fein."
"Heutzutage muss man ja echt Angst haben, eine Frau anzufassen"
Der dritte Showact war Musik-Ikone Cher (77), die ihr Lied "DJ Play A Christmas Song" zum Besten gab. Als Gottschalk die Sängerin nach ihrem Auftritt an der Hand zur Couch führte, konnte er sich einen weiteren unangebrachten Kommentar offenbar nicht verkneifen: "Man glaubt's ja nicht – ich habe Cher an der Hand". Das könne er gar nicht fassen, denn "heutzutage muss man ja echt Angst haben, eine Frau anzufassen."
Rollstuhl und Krankheit statt Leistung im Fokus
Zu Gast war auch ein österreichischer Teenager, der im Rollstuhl sitzt. Der 14-jährige Felix Mayr wettete, dass er von einem fahrenden Skateboard aus Kaubonbons in eine Colaflasche schnippen könne – und das im Handstand. Gottschalk meinte zu dem Jungen: "Du sitzt im Rollstuhl, aber du bist ein aufgewecktes und lustiges Kerlchen, man hat am Anfang gar nicht richtig gemerkt, dass du ja den ganzen Tag den Rollstuhl gefesselt bist. Was hast du für 'ne Krankheit?"
Die Autorin und Aktivistin Laura Gehlhaar schreibt dazu auf ihrem Instagram-Account: "Kritisch und fatal wird es erst, wenn mehrere Millionen Menschen im Live Fernsehen dabei zuschauen, dass Übergriffigkeit und Diskriminierung von behinderten Menschen einfach passieren darf [Anmerkung der Redaktion: In der Fachsprache Ableismus genannt]. Dass Leben von behinderten Menschen abgewertet werden darf, weil man behindert ist. Dass es normal sein darf, die Privatsphäre zu missachten, indem man als Frage die nach der Diagnose stellt. Bei dieser Kinderwette hätten wir auch einfach einen coolen Jungen kennenlernen können, der sich eine kreative Wette hat einfallen lassen."
Herr im Publikum starrt aufs Handy
Ob die vielen unangenehmen Situationen der Grund waren, weshalb ein Zuschauer im Publikum lieber aufs Handy starrte, anstatt Gottschalks verbale Entgleisungen hautnah mitzuerleben? Der Herr hat jedenfalls das Zeug, als virales Meme in die "Wetten, dass..?"-Geschichte einzugehen und war somit der heimliche Star des Abends. Auf X wird der kurze Ausschnitt des unbekannten Manns bereits fleißig geteilt und bringt User:innen zum Schmunzeln.
Warum hört Thomas Gottschalk auf?
Dann waren seine letzten Minuten tatsächlich gekommen. Gottschalks "Wetten, dass..?"-Abschied sei "letzten Endes kein trauriges Ereignis". Seine Entscheidung, die Show nicht mehr zu moderieren, erklärte er noch einmal damit, dass er zum einen nicht wolle, dass man ihm irgendwann erklären müsse, wer da überhaupt als Gast auf seiner Couch sitze. Zum anderen wolle er "Shitstorms" vermeiden. Er stamme aus einer anderen Zeit, wie er andeutete.
Der Moderator resümierte: "Dass ich [...] immer im Fernsehen gesagt habe, was ich zu Hause auch gesagt habe. [...] Und bevor hier irgendein verzweifelter Aufnahmeleiter hin- und herrennt und sagt 'Du hast wieder einen Shitstorm hergelabert', dann sag' ich lieber gar nichts mehr." Gut so, denn es wäre für Gottschalk schon lange an der Zeit, seine Aussagen und sein Verhalten zu reflektieren. Für das TV-Urgestein sollte nun genug Zeit dafür sein.
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