Müde von Tinder & Bumble? GenZ am stärksten betroffen!
Du bist Single, willst daten, hast aber eigentlich keinen Bock? Weil es nur mehr anstrengend, ermüdend, frustrierend ist, und gefühlt jedes Mal auf die gleiche Enttäuschung hinausläuft? Man schreibt sich ein paar Tage lang, verabredet sich und meist verschwindet einer der beiden anschließend in der Versenkung. Oder das Date war das reinste Desaster. Dann geht's wieder von vorne los: wischen, matchen, schreiben, daten, ignorieren. Begeisterung und Freude ist kaum mehr im Spiel.
Klassischer Fall von "Dating Rust Out". Was das genau ist und was du machen kannst, um wieder mehr Leidenschaft in dein Dating-Leben zu bringen, erfährst du hier!
Was ist ein "Rust Out"?
Der Begriff entstammt der Arbeitswelt und beschreibt eine Unzufriedenheit, die in Desinteresse und Teilnahmslosigkeit resultieren kann. Laut "webmd" passiert das Phänomen, wenn die Unzufriedenheit die Leistung beeinträchtigt, weil es einem schlichtweg nicht mehr wichtig ist, sein Bestes zu geben. Man ist ausgebrannt, müde und das Engagement lässt nach. Andauernde monotone, wenig sinnvolle Aufgabenbereiche können die Ursache sein.
Refinery-29-Redakteurin Lizzie Price übertragt den Begriff in einem Beitrag auf das Dating-Leben. Im Gegensatz zum "Dating Burnout", welches sich speziell auf die Erschöpfung fokussiert, die durch die Überforderung bei der Auswahl, das Scrollen oder die zahlreichen ähnlichen Chats und Dates entstehen kann, deutet "Dating Rust Out" hingegen auf den Mangel an echter Intimität, an etwas Sinnvollem sowie die ständigen Wiederholungen hin.
Umfrage ergab: GenZ enorm betroffen
An der Umfrage nahmen 1.000 Amerikaner:innen teil, die im vergangenen Jahr mindestens einmal eine Dating-App genutzt haben. Sie ergab, dass 78 % sich manchmal, oft oder immer durch die Welt der Dating-Apps ermüdet fühlen. Interessanterweise fühlen sich Frauen häufiger ausgebrannt als Männer: 80 % der Frauen gaben an, irgendeine Form von Erschöpfung zu verspüren, verglichen mit 74 % der Männer.
Millennials nutzen Dating-Apps häufiger
Vor allem jüngere Generationen fühlen sich besonders belastet, wobei Gen-Z-Teilnehmer am ehesten angaben, sich „immer“ erschöpft zu fühlen. Die Umfrage ergab auch, dass der durchschnittliche Dating-App-Nutzer 51 Minuten pro Tag damit verbringt, potenzielle Partner zu durchsuchen, wobei Frauen etwas mehr Zeit aufwenden als Männer. Millennials führen dabei das Feld an und verbringen die meiste Zeit pro Tag auf diesen Apps (56 Minuten), während die durchschnittlichen Babyboomer am wenigsten Zeit (37 Minuten) aufwenden.
Variante des Burnouts
Die britische Therapeutin Dipti Tait erklärt im Interview mit "Metro.co.uk", dass "Dating Rust Out" eine weniger intensive, aber ebenso negative Form des klassischen Burnouts ist. "Diese Gefühle können erhebliche Auswirkungen auf Partner:innensuchende haben, da sie entmutigt werden oder sich gänzlich von dem Dating-Prozess zurückziehen", erklärt Tait. Laut der Therapeutin können Betroffene das Gefühl haben, in einem "Kreislauf von unerfüllenden Beziehungen festzustecken".
Dadurch, dass die "Rust Outs" so viele Datende betrifft, lässt sich ein gewisses allgemeines Desinteresse, ja, fast schon eine Apathie, in der heutigen Dating-Welt erkennen. Man ist genervt vom Dating und allem, was dazugehört.
Was tun, wenn man in der Liebe feststeckt?
Egal, ob man in einer festgefahrenen Beziehung oder in der Dating-Sackgasse steckt, die Therapeutin rät dazu, etwas Neues auszuprobieren, sich auf die Suche nach gemeinsamen Interessen zu machen sowie ganz ehrlich über die Empfindungen mit seinem Gegenüber zu sprechen. Statt sich bei einem Date immer wieder auf einen Kaffee zu treffen, könnte man einen Besuch im Freizeitpark oder das Austesten einer neuen Sportart vorschlagen.
Ist der Frust zu groß, empfiehlt Tait, sich den Druck zu nehmen und eine Pause einzulegen: "Eine Pause von der Partner:innensuche und die Konzentration auf Selbstfürsorge und persönliches Wachstum kann helfen, Energie und Motivation für die Suche nach bedeutungsvollen Beziehungen neu zu beleben", so die Expertin.
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