Dose Juice via unsplash.com

Diese Unternehmen setzen sich gegen Lebensmittelverschwendung ein

In Österreich werden täglich große Mengen an Lebensmitteln weggeworfen. Unternehmen, NGOs und einige Initiativen wollen dem entgegenwirken.

Rund 157.000 Tonnen Lebensmittel sowie Speisereste werden laut dem Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus österreichweit jährlich im Müll entsorgt. Diese Menge an weggeschmissenem Essen entspricht einem Wert von über einer Milliarde Euro. Durchschnittlich werfen jede Wienerin und jeder Wiener pro Jahr rund 40 Kilogramm an Lebensmitteln weg, die eigentlich noch essbar wären. Am häufigsten landen Brot, Obst, Gemüse, Milchprodukte und Eier im Restmüll.

Um der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken, setzen sich in Wien einige Unternehmen und NGOs aktiv dagegen ein. Wir stellen euch Initiativen und Projekte vor, die ihr unbedingt kennen solltet.

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Unverschwendet

Seit 2016 nutzt das Start-up Unverschwendet überschüssiges Obst und Gemüse aus der Landwirtschaft, um nachhaltige Feinkostprodukte herzustellen. Ihre Strategie ist es, aus Lebensmitteln, die zu unförmig für den Supermarkt sind oder bei Events übrigbleiben, neue Produkte wie Marmelade, Chutneys oder Aufstriche zu kreieren. Das Unternehmen setzt dabei auf altbewährte Konservierungsmethoden wie Einkochen oder Einlegen. Ihre Erzeugnisse entstehen in einer kleinen Feinkostmanufaktur am Wiener Schwendermarkt und werden in wiederverwertbare Gläser verpackt. Hinter dem Unternehmen steht das Geschwisterpaar Cornelia und Andreas Diesenreiter, das die Lebensmittel von Bauernbetrieben, Schaugärten sowie Privatgärten bezieht. Ihre Produkte sind online erhältlich. 

Too Good To Go

Hierbei handelt es sich um eine dänische App, die seit Sommer 2019 auch in Wien vertreten ist. Restaurants, Bäckereien und Hotels können hier übriggebliebene Speisen und Lebensmittel, die sonst entsorgt werden würden, zu einem geringeren Preis anbieten. Per App wählt man einen Betrieb aus und zahlt im Anschluss mit Kreditkarte oder Paypal. Dann kann man zur vorgegebenen Zeit die Ware abholen, die man vor Ort auswählen kann. Laut den BetreiberInnen würden die Betriebe dadurch weniger Lebensmittel wegschmeißen und würden so neue Kundschaft gewinnen. Zu den Partnerbetrieben in Wien zählen der Basic Bio Supermarkt, das Backwerk, CupCakes Wien sowie die Bäckerei Anker.

Foodsharing – frei zugängliche Kühlschränke

Verschwendung passiert aber nicht nur in Supermärkten oder Bäckereien, sondern auch in Privathaushalten. In einigen Bezirken Wiens gibt es frei zugängliche Kühlschränke namens "Fair Teiler", in die man Lebensmittel stellen und aus denen man sich auch welche nehmen kann. 36 solcher Kühlschränke sind in Cafés, Geschäften oder in anderen öffentlichen Gebäuden aufgestellt. Zugänglich sind sie während der jeweiligen Öffnungszeiten.

Auch auf Facebook werden Lebensmittel in der Food Sharing Gruppe Wien geteilt. Die UserInnen posten Fotos von Lebensmitteln, die sie weitergeben wollen. Wer sich zuerst meldet, bekommt die Ware.

Die LebensmittelretterInnen

Diese Initiative wurde 2014 ins Leben gerufen – mit dem Ziel, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und dadurch hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen. Dabei arbeiten freiwillige HelferInnen mit HerstellerInnen, Groß- und EinzelhändlerInnen und Märkten zusammen. Lebensmittel, die übrigbleiben oder sich für den Verkauf nicht eignen, werden abgeholt und an Bedürftige verteilt. Die Produkte, also Obst, Gemüse, Käse oder Fleisch, werden jedem kostenlos zur Verfügung gestellt. Die LebensmittelretterInnen organisieren sich über Social-Media-Kanäle, wo sich jede/r Freiwillige eintragen kann.