Was haben Wassermelonen mit Palästina zu tun?

Wassermelone aufgeschnitten
Seit fast 60 Jahren zeigen pro-palästinensische Aktivist:innen Wassermelonen als Symbol – jetzt auch auf TikTok.

Egal, in welcher Bubble man sich auf TikTok & Co. befindet, aktuell geht kaum ein Tag vorbei, an dem man nicht irgendetwas Neues aus dem Israel-Palästina-Konflikt auf der Sozialen Plattform mitbekommt. Kriege heutzutage werden eben zu großen Teilen auch online geführt – ob es nun eine Werbeeinschaltung beim Super Bowl ist, oder die Macht von Social Media.

Auf TikTok und Co. haben seit einiger Zeit Wassermelonen-Emojis die Kommentare von bekannten Influencer:innen erobert. Was haben sie zu bedeuten?

Wassermelonen bei pro-palästinensischen Protesten

In pro-palästinensischen Protesten sind Wassermelonen "TIME" zufolge zu einem Symbol geworden, welches über die Funktion einer fruchtigen Erfrischung hinausgeht. Die charakteristischen Farben der Wassermelone – Schwarz, Grün und Rot würden nämlich an die palästinensische Flagge erinnern, weshalb sie von Unterstützer:innen genutzt wird, um ihre Solidarität mit Palästina zum Ausdruck zu bringen.

Die Wassermelone als Symbol tauchte zum ersten Mal nach dem Sechstagekrieg von 1967 auf, als Israel die Kontrolle über das Westjordanland und den Gazastreifen übernahm und Ostjerusalem annektierte. Damals stellte die israelische Regierung das öffentliche Zeigen der palästinensischen Flagge im Gazastreifen und im Westjordanland unter Strafe.

Um das Verbot zu umgehen, begannen Palästinenser:innen vor fast 60 Jahren, Wassermelonen zu präsentieren.

Wassermelonen-Emojis auf TikTok: Wer ist Bisan?

Diese Nutzung der Wassermelone soll auf eine friedliche Art Aufmerksamkeit für die Situation in Palästina erregen. Auf TikTok werden Inhalte mit den entsprechenden Schlagwörtern jedoch "Al Jazeera" zufolge möglicherweise in der Reichweite begrenzt. Die Betroffenen in Gaza und im Westjordanland würden dadurch auch gewissermaßen "verstummt" werden.

Die Wassermelone fungiert hier eventuell auch als eine Art Code, um den Algorithmus zu "täuschen", ähnlich dem Zensieren von Kraftausdrücken. Oft wird auch rätselhaft auf die palästinensische Journalistin Bisan Owda verwiesen. Die junge Filmemacherin hat sich einen Ruf damit gemacht, das Alltagsgeschehen der Betroffenen in der Region durch Social-Media-Videos zu dokumentieren.

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